Ein Meilenstein in der Geschichte der IGS

Alle packen an, wollen an einem Strang ziehen: Das Foto zeigt (v. l.) Architekt Dirk Pussert, die Landtagsabgeordnete Elke Barth, den Kreistagsvorsitzenden Renzo Sechi, Landrat Ulrich Krebs, Schulleiter Markus Herget, Bürgermeister Hans-Georg Brum und den Ersten Kreisbeigeordneten Thorsten Schorr aus dem benachbarten Weißkirchen. Foto: Streicher

Von Jürgen Streicher

Oberursel. Bürgermeister Hans-Georg Brum, der hier als „Zeitzeuge“ ein Heimspiel hat, kann sich noch an den Tag vor ungefähr 50 Jahren erinnern, als erstmals ein Spatenstich am Stierstadter Feldrand Richtung Steinbach zelebriert wurde. An „Freude schöner Götterfunken“, vielleicht auch an „Die Gedanken sind frei“ oder ähnliche Gesänge, das weiß er nicht mehr so genau, auf jeden Fall sei es ein besonderer, feierlicher Moment gewesen, als die Integrierte Gesamtschule Stierstadt (IGS) begründet wurde. Ein neues Schulmodell in jener Zeit.

Noch bestimmen Erd- und Steinhaufen die Kulisse hinter der angetretenen Politik- und Schulprominenz, die samt Architekt zum Sandwurf mit dem Spaten für die Fotografen ausholt, seitlich davon die bereits vor ein paar Jahren etablierten „Jahrgangshäuser“, mit denen die IGS in die Neuzeit gestartet ist. Abbruch-Material und frühere Lagerschichten unter dem ehemaligen Gebäude können zur Wiederverwertung auf dem Grundstück bleiben, ein bisschen Kosten konnten dadurch eingespart werden.

49,7 Millionen Euro investiert

Bald werden die Hügel abgearbeitet für den Unterbau, dann kostet es richtig Geld. „In den Bau der Schule am neuen Standort investiert der Kreis als Schulträger rund 49,72 Millionen Euro“, lässt der Landrat schriftlich verkünden. „Mit der neuen Gesamtschule dürfen die Schüler in Stierstadt sich auf ein hochmodernes Gebäude freuen, das besonderen Ansprüchen an moderne Pädagogik gerecht wird“, so Krebs. Darauf wird vor allem Schulleiter Markus Herget sein Augenmerk richten, schließlich sei die IGS „auf dem Weg zur Kulturschule“, der Antrag sei bereits in Arbeit.

Mit dem Neubau der Gesamtschule, die nach der Einrichtung einer Sekundarstufe II vor ein paar Tagen die ersten Abiturienten erfolgreich verabschiedet hat, soll das Angebot der weiterführenden Schulen „rund um Oberursel“ ausgebaut und vor allem das stark nachgefragte Gymnasium ein Stück weit entlastet werden. Das neue Hauptgebäude, errichtet auf einer Grundfläche von knapp 4800 Quadratmetern, bedeute auch ein „Vertrauensvorschuss, dass die Schule gefüllt wird“, so Landrat Krebs mit Blick auf das „Schulprofil“. Es war die Aufgabe des Schulleiters, dafür zu werben, speziell für die „Kulturschule“ mit angestrebten Kooperationen etwa mit Theatern und Künstlern und einem erweiterten Ganztagsbereich. Wohin die Reise auch geht, wenn das neue Schulleben nach ambitioniertem Plan der Architekten noch im Jahr 2023 beginnt, „wir ziehen an einem Strang in eine Richtung“, so Brum. Die Anbindungen von Strom, Wasser und Telefon auf dem Gelände sind bereits erfolgt, die Erd- und Rohbauarbeiten sind beauftragt. Neben dem Hauptgebäude wird eine zusätzliche Einfeld-Sporthalle entstehen, an deren Kosten die Stadt finanziell beteiligt ist. Fahrradüberdachungen werden gebaut, ein Carport, eine Müll-Einhausung und ein Eisspeicher mit einem Volumen von 2000 Kubikmeter.

Das Schlusswort gebührt Bürgermeister Brum: „Der Neubau unserer Gesamtschule ist eine großartige Maßnahme, von der nicht nur Schüler und Lehrer profitieren werden. Auch wird das Gebäude eine echte Augenweide für unsere schöne Stadt. Ich freue mich schon jetzt auf das Ergebnis.“

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