Oberursel (ow). Am Freitag hat der Hochtaunuskreis eine neue Corona-Risikostufe erreicht. Dennoch fand unter den in der Liebfrauenkirche ohnehin schon hohen und noch einmal nachgeschärften Sicherheitsbedingungen das Festkonzert aus Anlass des 50. Geburtstags der Klais-Orgel statt. Der Vorstand des Förderkreises Liebfrauen konnte fast 90 Besucher begrüßen. Wegen der besonderen Situation wurde die einleitende Ansprache des Vorstandsmitglieds Dr. Andreas Kohns sehr gekürzt, und es wurde eindringlich auf die Beachtung der Hygieneregeln hingewiesen. Viele Mitglieder des Förderkreises, darunter auch viele ehemalige Vorstandsmitglieder, waren gekommen. Besonders willkommen geheißen wurde der Organist Achim Bruggaier, der vor 50 Jahren die Einrichtung und den Aufbau der Orgel maßgeblich mitgestaltet hatte.
Die beiden Musiker, Domorganist und Kirchenmusikdirektor Andreas Boltz sowie der stellvertretende Solotrompeter der Oper Frankfurt Markus Bebek, führten mit ihrem abwechslungsreichen Festprogramm in einer Stunde durch 400 Jahre Orgel- und Musikgeschichte. Wie Boltz einleitend erläuterte, begann das Konzert mit zwei Komponisten des Frühbarocks, Giovanni Bonaventura Viviani und Juan Cabanilles. Bei der „Tocata de mano izquierda de quinto tono“ kamen besonders die spanischen Trompeten der Orgel zur Geltung. Anschließend ging es mit Johann Sebastian Bach in die Zeit des Hochbarock. „Vergnügte Ruh‘, beliebte Seelenlust“ und die Toccata und Fuge d-Moll („dorische“), das erste in Kombination mit der Trompete und das zweite als Orgelsolo, erfreuten die aufmerksamen Zuhörer. Die beiden Romantiker und unmittelbaren Kollegen an St. Sulpice in Paris, Fauré und Widor, kamen mit der „Pavane“ von Fauré mit Orgel und Trompete und Widors „Toccata und Fugue“ als Orgelsolo zu Gehör. Fast in die Gegenwart ging es dann mit der „Fanfara alla celtica“ von Hans-André Stamm mit Anklängen an den irischen Line Dance sowie der „Toccata in seven“ im Sieben-Achtel-Takt von John Rutter, einem Komponisten, der besonders für seine Chorkompositionen bekannt ist. Ein abschließendes Highlight waren die Variationen über „Amazing Grace“ mit Trompete und Orgel. Die Konzertbesucher bedankten sich bei den beiden Musikern mit lang anhaltendem Beifall und der Vorstand des Förderkreises Liebfrauen freute sich über eine gelungene Veranstaltung in schwieriger Zeit.