Oberursel (ow). „Verständnis haben wir dafür, dass mit der Reduzierung öffentlicher Kontakte alles zur Eindämmung der Pandemie getan werden muss, auch wenn wir in diesem Zusammenhang alle unsere Veranstaltungen absagen müssen, was wir sehr bedauern“, schreibt die stellvertretende Leiterin der Musikschule Oberursel, Heike Römming. „Wir sind natürlich enttäuscht, denn alle Mitwirkenden haben sich motiviert darauf vorbereitet und unsere Hygienekonzepte waren gut durchdacht. Aber wir können die Entscheidung nachvollziehen.“
Absolut inakzeptabel sei die Schließung der hessischen Musikschulen, die seitens der hessischen Landesregierung verfügt wird. Die Musikschulen würden dort unter den „Freizeiteinrichtungen“ aufgeführt und für den Publikumsverkehr bis 30. November geschlossen. Römming: „Hessen ist damit deutschlandweit eines von drei Bundesländern, in denen Musikschulen geschlossen werden. In allen anderen Bundesländern dürfen Musikschulen weiterarbeiten – und das vollkommen berechtigt, denn Musikschulen sind Bildungseinrichtungen! Bildungseinrichtungen wie Schulen und Volkshochschulen dürfen auch in Hessen geöffnet bleiben. Warum also die Musikschulen nicht?“ Die Musikschule Oberursel kooperiere mit den meisten Regelschulen und vielen Kitas in Oberursel und ergänze dort jeweils das Angebot der musikalischen Bildung. Sie erfülle somit einen öffentlichen Bildungsauftrag.
„Wir wünschen uns natürlich, dass wir gut durch diese Corona-Pandemie kommen, aber wichtig ist auch, durchdachte Maßnahmen zu ergreifen, die die Betroffenen verstehen, akzeptieren und mit denen sie umgehen können“, so Römming.