Neben dem Hessenmeister blühen viele Talente

Die Jungs haben eine erstaunliche Entwicklung genommen (oben v. l.): Trainerin Charlotte Frölich, Lukas Wider, Richard Wesemann, Silas Vestner, Lucius Knepel, Henrik Saam, Maximilian Haux, Luke Hamm, Co-Trainer Bennet Wienand; (unten v. l.): Simon Gehring, Janne Petermann, Kenan Kozoglu, Giuseppe Occhipinti, Tristan Both und Simon Stühmeier. Foto: js

Oberursel (js). Der Saisonhöhepunkt naht, am Sonntag, 23. April, empfängt die TSG Oberursel die große Handballwelt im Taunus. Die weibliche B-Jugend hat als Hessenmeister den Sprung in die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft geschafft, im Achtelfinale trifft sie um 16 Uhr in der Hochtaunushalle Bad Homburg vor voraussichtlich vollem Haus auf die bundesweit bekannte Talentschmiede des Thüringer HC. Für die Handballmädels der Jahrgänge 2006 und 2007 ein absoluter Höhepunkt in ihrer noch jungen Karriere. Die Mädchenmannschaften sind in dieser Saison das besondere Aushängeschild der erfolgreichen Jugendarbeit der TSGO-Handballabteilung, alle älteren Jahrgänge haben den Sprung in die Oberliga Hessen geschafft. Allen voran die B-Mädchen, denen beim Einzug ins DM-Viertelfinale ein Platz in der A-Jugend-Bundesliga winkt.

Aber das erfolgreiche Team ist keineswegs allein in der Lust auf Handball, in der Leidenschaft für den schnellen Hallensport und im Spaß am Erfolg und Meisterschaften. Der jüngere Jahrgang der weiblichen B-Jugend, die B II, hat sich mit 33:3 Punkten und dem überragenden Torverhältnis von 518:316 den Titel in der Bezirksoberliga geholt. Das Team der Trainerinnen Nicole Krmek und Nadja Gogolin sollte ein würdiger Nachfolger der aktuellen Hessenmeisterinnen werden, ein paar werden der neuen Mannschaft erhalten bleiben. Auch die D-Jugend von Miriam Jendrzok und Roger Flach wurde Bezirksoberliga-Meister, mit 32:0 Punkten und 455:260 Toren. Mit insgesamt 21 Jugend- und Kindermannschaften bis hinunter zu den Minis war die TSG Oberursel in der zu Ende gehenden Saison am Start.

Die wohl größte und erstaunlichste Wende hat die männliche B-Jugend in ihrem zweiten Jahr vollzogen. Eine in den vergangenen Jahren stets durcheinandergewürfelte Mannschaft aus verschiedenen Jahrgängen mit wechselnden Akteuren, häufigem Trainerwechsel und wenig Erfolg hat eine „riesige Entwicklung“ gemacht und ist zu einem echten Team zusammengewachsen. So beschreibt es die neue Trainerin Charlotte Frölich, die den „Haufen“ im Spätsommer übernommen hat. Da waren es manchmal nur eine Handvoll Spieler im Training, jetzt ist daraus ein Kader mit 14 Spielern geworden. Jungs, die bereit sind, „aktiv und mit Disziplin nach klaren Vorgaben zu arbeiten und gleichzeitig mit Spaß und Freude“, so die erst 25-jährige Frölich. Jungs, die die „Angst verloren haben, zu gewinnen“. In der vergangenen Saison haben sie noch jedes Spiel verloren, in diesem Jahr nur die letzte Partie beim am Ende Tabellenzweiten HSG Steinbach/Kronberg/Glashütten mit 32:35, als die umjubelte Meisterschaft in der Bezirksliga nach einer beispiellosen Siegesserie schon feststand.

Mit dem neuen Selbstbewusstsein ist auch der Ehrgeiz gewachsen. Team (bis auf die Spieler des jüngeren Jahrgangs) und Trainerin bleiben zusammen, gehen schon Ende April in die Qualifikation für die neue Runde, großes Ziel ist die A-Jugend-Oberliga. In der ersten Qualifikationsrunde warten die Gegner TG Schierstein, HSG Breckenheim/Wallau/ Massenheim, TSG Münster II und HSG Eppstein/Langenhain auf die Jungs von Charlotte Frölich, die aktuell auch die erste Frauenmannschaft in der Oberliga Hessen coacht. Wichtig auf der Trainerbank ist Betreuerin Steffi Herbert, ein Bindeglied zur Männermannschaft und gleichzeitig Vorbild ist Co-Trainer Bennet Wienand (22). Mit Trommeln und Megaphon sind die Jungs jetzt bei fast allen Spielen der Männer auf ihrem Weg in die Landesliga dabei, auch das schweißt zusammen.



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