OWG wird 125 Jahre alt und hat weiter große Lust zu bauen

Rainer Zulauf gratuliert den Geehrten (v.l.): Rainer Hoffmann-Alfke, Silke Welteke, Brigitte Geißler-Burschil, Inge Hame und Kurt Schäfer. Foto: bg

Oberursel (bg). Zweimal war die Versammlung der Vertreter der Oberurseler Wohnungsgenossenschaft (OWG) zum Jahresabschluss ausgefallen, jetzt traf man sich zum gemütlichen Beisammensein wie üblich im Vereinshaus des Kleingärtnervereins Oberursel in der Ebertstraße. „Schön, dass sie alle wieder da sind“, so begrüßte Vorstandsvorsitzender Rainer Zulauf die gewählten OWG-Vertreter, die zahlreich erschienen waren. Darunter auch neue Gesichter, die seit den Neuwahlen zur Vertreterversammlung erstmals dem Gremium angehören.

„2023 wird die OWG 125 Jahre alt“, damit eröffnete Zulauf seinen kurzen Abriss über die aktuell Entwicklung. Damals wie heute gehe es der OWG um bezahlbaren Wohnraum, denn Menschen brauchten ein Dach über dem Kopf, ein Zuhause, und das müssten sie auch bezahlen können. Bauen sei deshalb das Kerngeschäft der Genossenschaft. „Wir müssen bauen, so wie die Generationen vor uns mit ihrer Bautätigkeit dafür gesorgt haben, dass wir jetzt einen großen Bestand an preiswerten Wohnungen haben. Wir müssen für die Zukunft sorgen und fit bleiben.“Mit ihren aktuell 1705 Wohnungen ist die OWG das größte Wohnungsunternehmen in Oberursel, das mit einem durchschnittlichen Mietpreis von unter sieben Euro noch für erschwingliche Wohnungen auf dem Markt sorgt.

Der Krieg, der am 24. Februar mit dem Überfall von Russland auf die Ukraine begann, hat große Auswirkungen auf die gesamte Baubranche. Die Folgen sind massiv spürbar, viele Baugenossenschaften können ihre Neubauprojekte finanziell nicht mehr stemmen wegen explodierender Baukosten, Lieferengpässen und steigender Zinsen. Doch die finanziell solide OWG hält dagegen. Etwas stolz berichtete daher Geschäftsführerin Birgit Welter von dem Richtfest, das die Genossenschaft gerade in Oberhöchstadt feiern konnte. Planungen und erste Gespräche mit der Stadt Kronberg für das Bauvorhaben auf dem OWG-Areal in der Friedensstraße gab es bereits 2016. Der Altbestand mit den 30 Wohnungen war nicht zu sanieren. Anfang 2022, wenige Wochen vor Kriegsbeginn, konnte mit den Bauarbeiten für das Neubauprojekt begonnen werden. Auf dem Gelände entstehen 60 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe nach modernstem Standard. Und ein Jahr nach der Baugenehmigung wurde jetzt der Rohbau abgeschlossen, die Arbeit an den vier Gebäuden schreitet trotz aller Schwierigkeiten weiter planmäßig voran. Die Geschäftsführerin ist zuversichtlich, dass die Wohnungen zeitgerecht bezogen werden können. Sorgen bereiten Welter aber die finanziellen Auswirkungen der explodierenden Energiekosten, bei denen die OWG zunächst in Vorlage treten muss. „Wir werden bei den Nebenkosten um eine Erhöhung der Vorauszahlungen nicht herumkommen“, stellte sie klar und packte mit dem Thema einer vielleicht nötigen, moderaten Mieterhöhung ein weiteres heißes Eisen an. Im neuen Jahr plant die OWG außer kleineren Fassaden- und Sanierungsmaßnahmen eine Modernisierung des Bestands in der Alexander-Hess-Straße. „Die Gebäude sollen mit Wärmepumpen und Photovoltaik ausgestattet werden, wir wollen weg von den fossilen Energieträgern“, erläuterte sie.

Im Rahmen der Versammlung wurden fünf langjährige Mitglieder für ihre inzwischen 20-jährige Tätigkeit als gewählte Vertreter der OWG geehrt. Rainer Zulauf bedankte sich bei Brigitte Geißler-Burschil, Inge Hame, Silke Welteke, Rainer Hoffmann-Alfke und Kurt Schäfer für ihr langjähriges Engagement.



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