Present hinterlässt eine Lücke

Am 30. Oktober schließt Present in der Vorstadt für immer. Das Gebäude wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Foto: gt.

Oberursel (gt). „Wir schließen!“ heißt die Botschaft, die seit 21. September in der Vorstadt zu lesen ist. Present, das Geschäft von Jürgen Herbertz in der Vorstadt 26 war immer wieder eine Anlaufstelle für Oberurseler, die kurzfristig Geschenke besorgen wollen. Oder auch Partyzubehör. Fragt man in Oberursel, wo man Helium für Luftballons bekommen kann, fällt nicht selten sein Name. Faschingsverkleidung, Sachen für Halloween, Weihnachtsdekoration – er hatte alles. Und natürlich Fanartikel von der Eintracht Frankfurt und anderen Fußball-Mannschaften.

Damit ist es Ende Oktober vorbei, der Abverkauf hat begonnen. Als das erste Foto des Schaufensters im Oberurseler Forum auf Facebook auftauchte, war die Reaktion überwältigend: Binnen weniger Stunden gab es über 400 Reaktionen, vor allem traurige Smileys. Zudem gab es Spekulation, dass der Laden die Corona-Krise nicht überlebt habe.

Herbertz stellte später klar, dass die Schließung nicht an Corona liege und die Planungen bereits vor zwei Jahren begonnen hätten. Die Welle der Sympathie, die in den vergangenen Wochen auf ihn zugerollt sei, habe er nicht erwartet. Das Gebäude, in dem sich sein Laden befindet, werde abgerissen und neu gebaut.

Auf Anfrage sagte der zu dieser Zeit noch amtierende Bürgermeister Hans-Georg Brum: „Ich finde es ausgesprochen schade, dass Present zumacht. Da hat man gerne Geschenke gekauft, ich eingeschlossen.“ Er erklärte, dass für den Neubau ein bei zwei neue Läden zur Vorstadtseite hin vorgesehen seien. Auf der Rückseite gegenüber der Stadthalle werde es ein kleines Café neben dem Wollladen geben. „Ich hoffe, dass diese Entwicklung die Innenstadt stärkt. Vielleicht gibt es wieder einen Geschenkeladen“ fügte Brum hinzu.

Für Jürgen Herbertz kommt ein Neuanfang in einem anderen Objekt nicht in Frage. Für Present bedeutet der Neubau das Ende. Aber: „32 Jahre Vorstadt haben auch bei mir Spuren hinterlassen und ich gehe mit einer großen Zufriedenheit, dass ich in dieser Zeit viele nette Menschen kennenlernen durfte.“



X