Oberursel (bg). Der Andrang im Kulturcafé Windrose war groß. Fast 50 Mitglieder des Internationalen Vereins „Windrose“ 1976 waren zur Jahreshauptversammlung erschienen. „Heute ist ein historischer Tag“, stellte der stellvertretende Vorsitzende Michael Behrent fest und übergab das Mikrophon an Reinhard Dunger, der die Sitzung eröffnete und in die Tagesordnung einschritt. Nach zehn Jahren an der Vereinsspitze stellte er sich nicht mehr zur Wahl, hat aber sein Haus hervorragend bestellt und dafür gesorgt, dass ein Nachfolger für ihn bereit steht.
Die Formalien waren schnell abgearbeitet, der Jahresbericht 2022 lag für alle in ausgedruckter Form vor. „Es sind nur kurze Berichte“, erläuterte Behrent dazu, wenn wir ausführlichere Darstellungen, anschaulich unterfüttert mit Bildern, gewählt hätten, wäre der Jahresbericht ein dickes Buch geworden, so es sind es nur 23 Seiten.“ Sie dokumentieren die vielfältigen Aktionsfelder des Vereins, dem 600 Mitglieder angehören. Die „Windrose“ ist insgesamt auf einem guten Weg, sie ist vital und erfreut sich breiter Unterstützung. Der Gedanke der „guten Nachbarschaft“ führt immer wieder viele, unterschiedliche Menschen zusammen. Die Philosophie des Vereins ist es trotz des großen finanziellen Gewichts des Schulprojekts und des Kulturcafés, dass die „Windrose“ ehrenamtliche Arbeit organisiert. Michael Behrent berichtete, dass die Arbeit des Vereins durch die neuen Räume einen großen Schub erhalten habe. Das gilt für die Schülerhilfe und Lernbegleitung, die nach dem Wegfall des alten Stellwärterhäuschens im Clubhaus des Schwimmclubs Oberursel eine Bleibe gefunden hat, ebenso wie für die Fahrradwerkstatt, die jetzt in der Hohemarkstraße 77a zu Hause ist. Die unterschiedlichen Vereinsprojekte kosten viel Geld, aber der finanzielle Rahmen stimmt und ist geordnet. Das ergab der Kassenbericht von Wolfgang Dörnbach. Die Mitgliedbeiträge konnten planmäßig einzogen werden. Die Förderung durch Stiftungen ist zuverlässig. Die Windrose wird in erheblichem Umfang auch durch staatliche Mittel gefördert. Der Kassierer geht davon aus, das diese Förderungen irgendwann reduziert werden könnten oder auslaufen. Deshalb wird ein drittes finanzielles Standbein immer wichtiger: private Spenden.
Die Kassenprüfer Helmut Egler und Dr. Tilman Zöckler bescheinigten dem Kassierer ordnungsgemäße und sorgfältige Arbeit. Der Entlastung des Vorstandes stand nichts im Weg, und sie erfolgte einstimmig. Im Zentrum der Mitgliederversammlung stand die Wahl des künftigen geschäftsführenden Vorstands. Zur Kandidatur bereiterklärt hatten sich Michael Behrent als Vorsitzender, Eckehard Bauer als stellvertretender Vorsitzender, Wolfgang Dörnbach erneut als Kassierer und Andrea Kögler-Ihler als Schriftführerin. Vor der Wahl stellte sich Eckhard Bauer, der seit gut drei Jahren in Oberursel lebt, der Versammlung vor. Er ist beruflich als Sozialarbeiter mit ähnlichen Aufgaben beschäftigt und möchte seine Erfahrungen in den Verein einbringen. Andrea Kögler-Ihler wohnt seit über 20 Jahren in Oberursel und kam durch die Flüchtlingsfamilienhilfe in Kontakt zur „Windrose“. Seit zehn Jahren gehört sie dem Verein an.
Die nachfolgenden Wahlen gingen rasch über die Bühne. Alle Kandidaten wurden einstimmig gewählt. Anschließend richtete der Verein seinem langjährigen Vorsitzenden eine berührende Abschiedsfeier mit Imbiss, Getränken und vielen Erinnerungen aus.