Richard Wagner – Kunst und Mythos

Oberursel (ow). Richard Wagner war ein Kind seiner Zeit, der spätromantischen Epoche mitsamt ihrer Mittelalterverklärung und nordisch-germanischen Renaissance. Prof. Dr. Norbert Abels, ehemaliger Chef-Dramaturg der Oper Frankfurt, stellt den berühmten Komponisten und seine Kunstmythen am Dienstag, 7. und 14. Februar, in einem zweiteiligen Vortrag an der Volkshochschule (VHS) Hochtaunus vor. Die Veranstaltung findet jeweils von 19 bis 20.30 Uhr im Seminarhaus „Alte Post“, Oberhöchstadter Straße 5, statt.

Wagners Kunstmythen sind Konstruktionen seines eigenen Jahrhunderts. Hinter der Erscheinung der archaischen Götter-, Riesen- und Heldenwelt offenbaren sich höchst zeitgemäße Fragen, Situationen und Konflikte. Auf der Suche nach einem Raum, der immer auch ein Klangraum sein sollte, entdeckte Wagner den Kunstmythos. Er verlieh ihm das Gepräge äußerster Geschlossenheit. Der Raum, in dem sich die Geschehnisse der allesamt in mittelalterlichem Gewande gekleideten Werke abspielen, spiegelt nicht zuletzt auch das Bewusstsein eines allwissenden Er-zählers, eines ein gewaltiges Netzwerk von Bezügen setzenden spätbürgerlichen Künstlers wider, der im Gegensatz zu Mozart und Verdi daran glaubte, dass da, wo die Religion künstlich wird, der Kunst es vorbehalten sei, den Kern der Religion zu retten. Die Veranstaltung versteht sich als Einführung in das vielgestaltige Schaffen des Komponisten. Die Teilnahmegebühr beträgt 28 Euro.

Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon 06171-58480, montags und donnerstags zu den Öffnungszeiten von 9 bis 15 Uhr in der VHS-Geschäftsstelle, Füllerstraße 1, oder im Internet unter www.vh-hochtaunus.de.



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