Sabine Biaesch muss nur nach der Hausnummer gucken

Gewinnerin Sabine Biaesch hat den Preis mit Freude entgegengenommen. Foto: privat

Oberursel (ach). „Ich musste nur nach der Hausnummer schauen“, sagt Sabine Biaesch, die das Stadträtsel des Vereins für Geschichte und Heimatkunde in der Oberurseler Woche vom 6. Mai souverän gelöst hat. „Meine Mama hat viel genäht. Deshalb war ich als Kind schon oft beim Calmano. Ich kenne den Laden gut. Das Angebot an Kurzwaren wird heute schmerzlich vermisst.“ Sie erinnert sich noch gut, wie nach der Schließung oft die Frage gestellt wurde: „Wo krieg’ ich jetzt einen Reißverschluss her?“ Oder wie die Knöpfe von alten Hemden abgeschnitten wurden, bevor sie in den Altkleidersack wanderten.

Es war die „6“, „Vorstadt 6“ ist die Adresse des gesuchten Hauses und die richtige Lösung. Um die Hausnummer abzulesen, reichte der Oberurselerin aus alteingesessener Familie ein gezielter Spaziergang. Ihr Papa war im Felsenkeller geboren, auf der Hohemark war er aufgewachsen, sein Bruder hatte die „Heidetränke“, die Gewinnerin selbst hat das erste Lebensjahr am Camp King verbracht, ist dann in Bommersheim aufgewachsen und verbrachte mit Ausnahme von acht Jahren während und nach der Lehrzeit in Königstein ihr ganzes Leben in Oberursel.

Natürlich ist bei dieser Verbundenheit zur Stadt auch das Interesse an der Stadtgeschichte groß. „Ich habe schon oft beim Stadträtsel mitgemacht, finde es auch sehr schön, in der Geschichte herumzustöbern, aber häufig vergesse ich einfach, die Lösung bis zum gesetzten Termin einzuschicken“, gesteht die Gewinnerin schmunzelnd. Allerdings sei ihr Engagement auch abhängig davon, was es zu gewinnen gibt: „Ich bin scharf auf Bücher!“ Mit „Oberursel im Blick von Karl Heinz Arbogast“ als Preis war der Ehrgeiz enorm angestachelt.

Die Liebe zu Büchern teilt sie mit ihrem Mann, der eine beachtliche Bibliothek mit Eisenbahnbüchern, von denen viele allenfalls noch in einem gut sortierten Antiquariat zu finden sind, sein Eigen nennen kann. Auch Sabine Biaesch mag Eisenbahn. Aber eher praktisch in Gestalt des Modellbaus. Sie ist auch regelmäßig auf Treffen in Mannheim, Heilbronn, Leipzig oder anderen Städten zu finden. Sie erinnert sich gern an das Stadträtsel, bei dem vor einiger Zeit nach einem signal am Oberurseler Bahnhof gefragt war. „Das war schwierig“, erinnert sie sich. Auch daran, wie sie intensiv ach der Lösung gesucht hat. Doch mit dem Gewinn hat es nicht geklappt, Dazu brauchte es die Calmano-Frage. „Selbstverständlich werde ich weiter beim Stadträtsel mitmachen“, sagt Sabine Biaesch und hofft, dass bei ihrem nächsten Erfolg wieder eine Gewinnübergabe in den Räumen des Hochtaunus Verlags möglich sein wird.



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