Schließung der Traumaberatungsstelle?

Oberursel (ow). Ein Trauma (griech.: Wunde) ist eine schwere seelische Verletzung, die nach außergewöhnlich belastenden Ereignissen auftreten kann. Wer ein seelisches Trauma erlitten hat, kämpft häufig mit quälenden und langwierigen Folgen. Traumata entstehen insbesondere durch das Erleben von körperlicher oder psychischer Gewalt, schweren Unfällen, Krieg und Folter. Es entstehen tiefe Wunden in der Seele, deren Heilung Zeit erfordert und ein Verständnis dafür, was im eigenen Körper und der Psyche bei einem Trauma passiert. Zeitnahe Hilfe ist daher entscheidend.

„Perspektiven nach Trauma“ setzt genau an dieser Stelle an. Ein multiprofessionelles Team mit mehrjähriger Ausbildung im Bereich Trauma unterstützt und berät seit sieben Jahren traumatisierte Menschen mit hoher fachlicher Expertise. Die Hilfe, die angeboten wird, ist von unschätzbarem Wert und konnte bereits viele Menschen erfolgreich bei ihrem Weg aus Hilflosigkeit und Angst begleiten – doch nun steht diese wichtige Einrichtung vor ungewissen Zeiten. Die Traumaberatungsstelle ist von einer Schließung bedroht, was nicht nur eine große Lücke im Bereich der psychischen Gesundheitsversorgung bedeutet, sondern auch zahlreiche betroffene Menschen in ihrer Heilung und Bewältigung ihrer Erlebnisse zurückwerfen würde.

„Viele Menschen kommen zu uns, die jahrelang mit den Folgen ihrer Erlebnisse allein gekämpft haben. Unsere Aufgabe ist es, ihnen einen sicheren Raum zu bieten, in dem sie ihre Erfahrungen in einem geschützten Umfeld bearbeiten können“, erklärt Tanja Klemt, Teamleitung der Traumaberatungsstelle bei Perspektiven in Oberursel.

Trotz intensiver Bemühungen und sehr vielen Anträgen und Anfragen, ist es nicht gelungen, die Beratungsstelle für das Jahr 2025 ausreichend zu refinanzieren. Eine finanzielle Regelförderung durch die öffentliche Hand oder Krankenkassen wird weiterhin abgelehnt! Allen bisherigen Förderern und Stiftungen ist Perspektiven sehr dankbar für die erfolgte Unterstützung! Doch nun steht die Existenz der Trauma-Beratung auf dem Prüfstand. Der gemeinnützige Verein kann die Refinanzierungslücken nicht dauerhaft aus eigenen Geldern füllen. In Zeiten, in denen psychische Erkrankungen und Traumafolgestörungen zunehmend in den Fokus der öffentlichen Gesundheitspolitik rücken, wäre die Schließung dieser Einrichtung ein schwerer Rückschlag.

„Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht – viele Menschen konnten mit unserer Hilfe neue Hoffnung schöpfen und einen Weg finden, mit ihren traumatischen Erfahrungen umzugehen. Es wäre eine Katastrophe, dieses Angebot zu verlieren“, so Mustafa Korkmaz, Mitarbeiter der Beratungsstelle seit deren Gründung 2018.

Jede Spende – ob groß oder klein – ist ein Schritt in Richtung einer sicheren und unterstützenden Zukunft für Menschen im Hochtaunuskreis, die Hilfe brauchen. Auch als Unternehmen können Sie sich engagieren und die Spende steuerlich absetzen! Wir würden uns auch über eine langfristige Partnerschaft mit einem Unternehmen freuen. Spenden können ab sofort auf das Spendenkonto von Perspektiven, Träger der Traumberatungsstelle geleistet werden. Details bietet das Internet unter https://www.perspektivenev.de/unterstuetzung-unserer-arbeit/ oder per E-Mail an foerdermittel[at]perspektivenev[dot]de. Perspektiven ist für jede Unterstützung dankbar und als gemeinnütziger Träger berechtigt, entsprechende Spendenbescheinigungen auszustellen!

Die Trauma-Beratungsstelle befindet sich in zentraler Lage in Oberursel. Termine können unter der Telefonnummer 06171-50399-48 oder per Mail an trauma[at]perspektivenev[dot]de vereinbart werden.

Das Team der Traumaberatungsstelle Perspektiven. Foto: privat



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