Stadttheater der Volkshochschule öffnet seinen Vorhang

Oberursel (ow). Bereits am Sonntag, 17. September, öffnet der Vorhang des Stadttheaters für die neue Saison 2023/24. Nicht zufällig hat Intendant Sebastian Scherer, der an der Volkshochschule (VHS) Hochtaunus das Stadttheater verantwortet, eine Komödie als Auftaktveranstaltung ausgewählt. „Humor“ ist auch Fokusthema des neuen VHS-Semesters. Als Komödie mit Untiefen beschreibt Scherer „Die Modernisierung meiner Mutter“, die in einer exklusiv autorisierten Fassung Bov Bjergs geistreichen Bestseller für die Bühne adaptiert. Bjergs skurrile Geschichten, sein wertfreies und liebevolles Beobachten haben eine einzigartige Komik, die unweigerlich nach der Bühne schreit.

Sehr sympathisch verkörpert der aus TV Produktionen bekannte Götz Schubert den Durchschnittsautor Rolf, der – so sehr er sich auch abmüht – einfach nicht vorankommt. Unglücklich verheddert er sich in Beziehungen, stochert in Kindheitserinnerungen in der schwäbischen Provinz und sucht nach sich selbst. Hierbei unterstützt ihn, ganz zeitgemäß, eine App. Ein Stück, das neben der allgegenwärtigen Sinnsuche den naiven Technikglauben unserer Zeit, die Heilsversprechen, die an jedes neue Release der nächstbesseren App geknüpft sind, augenzwinkernd und mit gut platzierten Pointen relativiert.

Von Krimi bis Liebesgeschichte

Neben diesem humorvollen und voller Lebensklugheiten steckenden Theater-Leckerbissen stehen weitere vier Highlights im Programm des Stadttheaters wie der Mix aus psychologischem Charakterstück und Gruselschocker „Falsche Schlange“ mit der beliebten Schauspielerin Gerit Kling am 5. Dezember. Der Tod des Vaters, die mehr als überraschenden Regelungen in seinem Testament und nicht zuletzt die Mordanschuldigung und Erpressung der hinterbliebenen Töchter durch die ehemalige Pflegerin des Vaters garantieren Hochspannung bis zuletzt. Selbst versierten Kriminalisten im Publikum fällt es schwer, die vielen falsch gelegten Fährten zu entwirren. Anders als in den meisten Krimis soll an diesem Abend nicht die Mörderin, sondern die titelgebende „Falsche Schlange“ entlarvt werden – ein nervenaufreibendes Vergnügen.

Im Februar, März und April 2024 darf man sich auf weitere erlesene Theaterabende freuen. Amina Gusners inszeniert „Stella“, Johann Wolfgang von Goethes Schauspiel für Liebende. Nicht weniger spannend, aber auch komisch greift „Schtonk!“ den Skandal um die Jahrhundertfälschung der Hitler Tagebücher auf. Vor dem Hintergrund von Fake News und Rechtspopulismus bleibt die Realsatire hochaktuell, erstklassig besetzt mit Luc Feit als Skandalreporter Willié und Carsten Klemm als Fälscher. Am 26. April beschließt das Stadttheater seine Spielzeit mit dem Schauspiel „Amadeus“.

Seit vielen Jahren bereits bestünde eine Zusammenarbeit mit der Konzertdirektion Landgraf erläutert VHS-Leiter Carsten Koehnen und sie habe sich bewährt. Nicht zuletzt garantiere das Stadttheater dadurch professionelles anspruchsvolles Theater und bringe Inszenierungen prämierter Autoren nach Oberursel.

Als „Bonbon“ zu den Aufführungen empfehlen Koehnen und Scherer noch die kostenfreie Einführungsveranstaltung „Theater muss sein“. Wenn die Verfügbarkeiten der Ensembles es zulassen, so gibt es bereits vor den Aufführungen für Interessierten einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Bevor sich der Vorhang hebt, werden historische Hintergründe erläutert, Informationen zum Autor vermittelt oder Interpretationen des Stücks vorgestellt, um die anschließende Aufführung noch intensiver genießen zu können.

!Abonnements in drei Kategorien können über die VHS Hochtaunus zwischen 65 und 99 Euro erworben werden. Einzeltickets für die Stadthalle kosten zwischen 16 und 25 Euro und sind im Vorverkauf im Internet unter www.frankfurt-ticket.de oder unter Telefon 069-1340400 erhältlich. Auch im Ticketshop Oberursel, KUmeliusstraße 8, und an der Abendkasse können Karten erworben werden. Die Stücke beginnen jeweils um 20 Uhr.



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