Oberursel (ow). Am Montag, 22. September, war es so weit: bei der Turn- und Sportgemeinde ging der Mitgliedsantrag für das 5.000 Mitglied ein. Sonia Schmidt, 8 Jahre alt, nimmt seitdem an Hip-Hop teil, tanzt und übt fleißig Montagnachmittag bei den Trainern Alessandro Uddin und Laura Auerbach.Die Vereinspräsidentin Kerstin Korn und Vizepräsident Harald Perl ließen es sich nehmen, Sonia zu diesem Anlass ein Präsent zu überreichen. Zu einer Urkunde gab es ein T-Shirt und einen Rucksack gefüllt mit Mütze, Schal und Sonnenbrille, alles natürlich in der royalblauen Vereinsfarbe.
Für den Vater gab es dazu noch einen Gutschein für die ersten 5000 Stunden Mitgliedschaft im Verein.
Die TSG Oberursel, seines Zeichens größter Verein in Oberursel und zweitgrößter Sportverein im Hochtaunuskreis, freut sich über diesen Meilenstein. Vor Corona kratzte man bereits öfter an dieser Zahl – nun hat es etwas länger gedauert. Man ist froh, so viele Menschen, überwiegend in der Mitte von Oberursel, zum Sporttreiben zu begeistern.
Die Vereinsgründung datiert zurück auf 1861, nach bewegten Jahren mit Wachstum, Aufspaltung und Zwangszusammenschluss und Enteignung im zweiten Weltkrieg, wurde 1946 die Turn- und Sportgemeinde 1861 Oberursel (TSGO) gegründet, die das 1911 gebaute Vereinsheim übernahm, das seit dem Verbot der Freien Turnerschaft 1933 als Lazarett und Materiallager diente.
Damals hatte der Verein 160 Mitglieder, neben den Abteilungen Turnen und Handball auch Prellball, Boxen und einen Spielmannszug.
Seitdem ging es bergauf mit den Mitgliederzahlen. Das Vereinsheim in der Korfstraße 4 wurde stetig renoviert und vergrößert, neue Abteilungen kamen hinzu. 1968 wurde die erste Mutter-Kind-Gruppe gegründet, 1972 die Judoabteilung, 1991 den Tanzsportclub. 1995 gab es den ersten Kraftsportraum, seit 1996 eine Herzsportgruppe und Badminton im Verein. Zum 140. Geburtstag freute der Verein sich über 2000 Mitglieder, das 4000ste Mitglied konnte man 2011 kurz vor der 150-Jahrfeier begrüßen. 2010 fusionierte die TSGO mit der GEO und freut sich, seitdem auch Tennis und Basketball anbieten zu können. Dies war jedoch die einzige Verschmelzung mit einem anderen Sportverein, den sonstigen Mitgliederanstieg hat man ganz alleine erreicht – eine Tatsache auf die an zurecht stolz ist.
Das die Kurve beim Mitgliederzuwachs zuletzt abgeflacht ist, lag neben Corona an den zur Verfügung stehenden Hallenkapazitäten. „Die jetzt erreichte Mitgliederzahl ist nur möglich, da wir wirklich jede sinnvolle Minute Hallenzeit und jeden Winkel nutzen. Zuletzt konnten wir uns nur noch neue Angebote outdoor und früh morgens ab 7 Uhr Uhr neu anbieten“ weiß Geschäftsführerin Jutta Stahl zu berichten. Die Nachfrage ist weit größer und es ist traurig, sie nicht bedienen zu können.
Gerne möchte die TSGO alle und vor allem jedes Kind bewegen und fördern und fit halten, aber leider gibt es aufgrund von mangelnder Hallenkapazitäten Wartelisten in vielen Abteilungen, allem voran beim Eltern-Kind-Turnen, Kinderturnen, Kinderballsportgruppe, Handball und Badminton.
Aus diesem Grund hat die Präsidentin Kerstin Korn für ihre TSG Oberursel zum Jubeltag nur einen großen Wunsch: „Wir wünschen uns für jedes Mitglied einen Quadratmeter Grundstück für den Bau einer vereinseigenen Halle“.
Mit einem 5000 qm großen Grundstück bestünde die Möglichkeit, eine multifunktionale Trainingshalle zu bauen, dazu aber auch die Option für zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten. Denn ohne zusätzliche Sporthallen ist keine Entwicklung des Sportvereins möglich, das haben wir in den letzten Jahren schmerzhaft gelernt.
Sonja Schmidt, 8 Jahre, begleitet von ihrem Vater, erhielt für ihre Migliedschaft von Kerstin Korn, Vereinspräsidentin und Harald Perl, Präsident, ein Geschenk. Foto: TSG
