TSGO: Hoffen und Bangen vor der neuen Saison

Das „normale“ Tribünenleben wird es so wohl nicht mehr geben. Foto: js

Oberursel (js). Ob die Akteure auf der „Platte“ nach dem Schlusspfiff die geliebte Hymne von „Orschel, dem geilsten Club der Welt“ wieder singen werden? Es gehört zu den vielen Fragezeichen, mit denen die Oberurseler Handballwelt am Wochenende in die neue Saison startet. Denn nichts ist gewiss in diesen Tagen, schon morgen könnte ein Spiel gestrichen werden, das heute noch fest eingeplant ist. Und niemand weiß genau, ob und wie viele Zuschauer dabei sein können, wenn endlich wieder um Siege und Punkte in den hessischen Handballliegen gespielt wird. Und ob sie ihren Lieblingen da unten auf dem Spielfeld von der Tribüne aus Beifall klatschen können. Die Handballer der TSG Oberursel stehen nicht nur vor sportlichen Herausforderungen, sie stehen auch vor logistischen Anforderungen unter dem Druck von ständiger Flexibilität, weil je nach Corona-Lage im jeweils sportlichen Umfeld neue Entscheidungen getroffen werden müssen.

Den ersten Sieg hat die Handballabteilung des größten Oberurseler Vereins schon vor dem ersten Punktspiel erreicht: Alle aktiven Sportlerinnen und Sportler haben dem Verein die Treue gehalten, die TSGO geht mit 24 Mannschaften an den Start, 18 Teams in der Jugend sowie je drei Frauen- und Männermannschaften. Trotz erheblicher Einschränkungen im Trainingsbetrieb bis unter die Haarspitzen motiviert, ihren Sport wieder mit Lust und Leidenschaft zu praktizieren. „Wir stehen in den Startlöchern“, so die Vize-Vorsitzende Kathrin Nüchter stellvertretend für den Vorstand und TSGO-Geschäftsführerin Jutta Stahl, die in den letzten Wochen buchstäblich Tag und Nacht an Hygienekonzepten und an anderen Vorgaben gearbeitet haben, um einen Sportbetrieb in der „Heimhalle“ der Erich-Kästner-Schule (EKS) zu ermöglichen. Mit Zuschauern auf zugewiesenen Plätzen auf Abstand, mit vorgeschriebenen Gehwegen und mit ziemlich eingeschränkter Bewirtung. Getestet werden soll der Ablauf nun am Sonntag bei zwei Spielen der Damen III und der Herren III, alle anderen Teams starten zunächst mit Auswärtspartien in die fünf Wochen später als geplant beginnende Punktrunde.

Neues Spiel, neues Glück heißt es schon am Freitag für die Männer I, die mit neuem Trainer in der Bezirksoberliga an den Start geht und schon am ersten Spieltag zeigen möchten, dass sie um den Aufstieg in die Landesliga mitspielen wollen. Zu Gast ist das Team von Mario Ljubic um 20.15 Uhr bei der „Reserve“ des Oberligisten TSG Münster II, in der abgebrochenen Saison Tabellenzweiter knapp vor der TSGO. Nach guter Vorbereitungsphase ist die Generalprobe der „Orscheler“ missglückt, bei Landesliga-Aufsteiger HSG Hungen/Lich wurde mit 22:28 verloren, nachdem gegen den gleichen Gegner zwei Wochen zuvor noch ein 36:31-Sieg gelungen war. Schlechte Generalprobe, gute Premiere, mit dieser Philosophie soll gestartet werden. Und möglichst am Samstag darauf gegen die HSG Neuenhain/Altenhain (17.30) ein Erfolg in eigener Halle gefeiert werden.

Ebenfalls auswärts muss das langjährige Aushängeschild, die TSGO-Damen I, bei der Saisonpremiere am Samstag als Gast der SG Kirchhof in Nordhessen antreten. In der Oberliga, in der Oberursel in den vergangenen Jahren stets viel Zeit an der Tabellenspitze verbracht hat, werden die Karten neu gemischt. TSGO-Trainer Paul Günther hat ein völlig neues Team geformt, viele junge Spielerinnen haben den ausgedünnten Kader nach einigen Abgängen aufgefrischt. Jetzt muss der „Orschel-Express“ im Ernst der Liga beweisen, ob er noch einer ist. Heimpremiere eine Woche später wird am Samstag, 24. Oktober, gegen die TGS Walldorf sein. Ein volles Haus wie sonst üblich beim Saisonauftakt wird es nicht geben, bei ausgefahrener Tribüne und bestmöglicher Auslastung werden auf keinen Fall mehr als 100 Zuschauer dabei sein können.

Spielen unterm Damokles-Schwert

Wieder in der Landesliga dürfen die Damen II nach Abstieg und direktem Wiederaufstieg antreten. Am Samstag ist die TSGO bei der HSG Kleenheim/Langgöns zu Gast, zum ersten Heimspiel am 25. Oktober wird um 17.15 Uhr die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen empfangen. Aushängeschilder der Jugend in den obersten Ligen sind in diesem Jahr bei den Jungs die A-Jugend (Oberliga Hessen) und die B-Jugend (Landesliga), bei den Mädels die C-Jugend (Oberliga) und die B-Jugend (Landesliga). Die Herausforderungen aufgrund der Corona-Pandemie werden den Sportbetrieb der TSGO-Handballer wohl die gesamte Saison begleiten. Je nach Lage der Infektionszahlen oder von Corona betroffenen Spielern kann es unter Umständen immer wieder zu Absagen, Verschiebungen oder gar zu einem Saisonabbruch kommen. Die gültigen Regelungen und Anwurfzeiten an den Heimspieltagen werden im Internet unter www.tsgo-oberursel.rocks.de veröffentlicht.



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