TSGO wartet seit zehn Jahren auf ein neues Grundstück

Vertragsunterzeichnung am 1. August 2013 (v. l.): Hans-Georg Brum, Arnold Richter, Carsten Trumpp und Frank Metlicar. Foto: gt

Oberursel (gt). Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren, am 1. August 2013, unterschrieb die Turn- und Sportgemeinde Oberursel (TSGO), vertreten durch den damaligen Präsident Carsten Trumpp und Vizepräsident Verwaltung Frank Metlicar, einen Vertrag mit der Stadt, vertreten vom damaligen Bürgermeister Hans-Georg Brum und Stadtentwickler Arnold Richter. Es handelte sich um einen Aufhebungsvertrag über die Nutzung des Altkönigsportplatzes. Die TSGO – damals noch als „Jahngemeinschaft“ – hatte einen Teil des Sportplatzes 1927 gekauft und seit 1933 benutzt. 1953 wurde der Sportplatz von 7000 auf 20 164 Quadratmeter vergrößert und ein unbefristeter Vertrag mit der Stadt abgeschlossen. Dieser beinhaltete, dass dem Verein gestattet wurde, den Altkönigsportplatz als Turn- und Sportplatz weiterhin unentgeltlich zu nutzen.

Durch den Aufhebungsvertrag verzichtete die TSGO auf die weitere Nutzung und sollte für ihre Sportzwecke andere Flächen und Räume zur Verfügung gestellt bekommen. In der damaligen Pressekonferenz wurde dies konkretisiert: 1. Übungszeiten in anderen Sporthallen und auf anderen Sportplätzen in der Stadt. 2. Ein Erbpachtvertrag über 80 Jahre für vier Tennisplätze in der Nähe von Weißkirchen, dazu sollten eine Zufahrtsstraße und ein Parkplatz errichtet werden. 3. Die Zusage der Stadt, zu einem zukünftigen Zeitpunkt ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung gestellt zu bekommen, um ein eigenes Gebäude für Turngruppen errichten zu können. Auf Anfrage teilte die TSGO mit, dass sie tatsächlich damals Übungszeiten auf dem Bleibiskopf-Sportplatz und in der neuen Sporthalle der Grundschule Mitte erhalten habe. Die Zufahrtsstraße zu den Tennisplätzen sei aber nicht gebaut worden, und seit mehreren Jahren fragt der Verein immer wieder bei der Stadt nach dem versprochenen Grundstück, denn durch Corona, Negativzinsen und gestiegene Baukosten wird es immer teurer, die Halle irgendwann errichten zu können. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so lange dauert“, sagt der heutige Präsident Holger Wortmann.

Das Ausgleichsgrundstück war vor einigen Wochen auch Thema im Ortsbeirat Mitte, dort trug das neu gewählte Präsidium der TSGO den Planungsstand vor. Gesucht wird nun eine Fläche von 5000 Quadratmetern, damit auch Parkplätze an der neuen Halle errichtet werden können. Erster Stadtrat Christof Fink erläuterte in der Sitzung, dass die Standortsuche herausfordernd sei, weil das Grundstück geeignet, Planungsrecht vorhanden oder möglich sein müsse, im Idealfall der Stadt gehören solle, um den Haushalt nicht zu belasten, und politisch mehrheitlich zustimmungsfähig sein müsse. Der Magistrat sei sich aber bewusst, dass die Verpflichtung noch bestehe und eingelöst werden müsse. Ortsbeiratsmitglied Michael Reuter schlug vor, zu prüfen, ob ein Teil des Schwimmbadgeländes geeignet wäre.

Der Altkönigsportplatz wurde vor zehn Jahr hauptsächlich verkauft, um den Bau des neuen Hallenbads zu finanzieren.



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