Umspannwerk: CDU und Grüne fordern mehr Transparenz

Oberursel (ow). Das geplante Umspannwerk in Bommersheim bewegt die Menschen in Oberursel, obwohl – oder vielleicht gerade weil – über Größe und Umfang sowie Hintergründe bisher nur spärlich in der Öffentlichkeit diskutiert werden konnte. Aus diesem Grund fordern die Kooperationspartner CDU und Bündnis 90/Die Grünen, dass seitens der Netzbetreiber und des Magistrats die Öffentlichkeit so schnell wie möglich zu informieren ist. Aktuell läuft bis zum 20. November das zweite und abschließende Beteiligungsverfahren zur Grundlage der Planungen, dem bundesweiten Netzentwicklungsplan. Das geplante Vorhaben „Umspannwerk Bommersheim“ ist Bestandteil dieses Entwurfs.

„Ziel muss es sein, dass die Stadt Oberursel ihre Bedenken und Hinweise in den aktuellen Planungsprozess einbringt“, erklären Christina Herr, Fraktionsvorsitzende der Grünen, und Jürgen Aumüller, CDU-Fraktionsvorsitzender: „Die Interessen der Oberurseler Bürger, Landwirte und Unternehmen müssen durch die Stadt vertreten werden.“

Nach Ansicht der beiden Fraktionen müssen insbesondere Anregungen zu Größe und Positionierung des Umspannwerks aufgegriffen werden. Hier sei darauf zu achten, dass der Eingriff in landwirtschaftliche Flächen so gering wie möglich bleibt und viel Ackerfläche erhalten werden kann.

„Zudem muss der Magistrat schnellstmöglich gemeinsam mit den Vorhabenträgern eine öffentliche Informationsveranstaltung anberaumen. Alle bekannten Details und die Einschätzung der Stadt Oberursel müssen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden“, sagt Herr. Es gebe aber auch weitere offene Fragen wie beispielsweise der Verlauf und die mögliche Verlegung von Hochspannungsleitungen. „Ebenfalls erstaunt ist die CDU Oberursel, dass auch der Streckenverlauf der Stromtrasse auf die Flächen nördlich der A5 verlegt werden würde. Dies beginnt schon oberhalb von Ober-Erlenbach und zieht über die Oberurseler Gemarkung bis über Eschborn hinaus“, sagt Aumüller: „Hier muss geklärt werden, ob damit der Weg für die Josefstadt freigemacht werden soll“.

Unbestritten für CDU und Grüne ist, dass in die Energieinfrastruktur im Interesse der Rhein-Main-Region und der Stadt Oberursel investiert werden muss. Auch um das städtische Ziel der Klimaneutralität zu ermöglichen. „Wenn mit einem solchen Umspannwerk die Energiesicherheit deutlich verbessert wird und immer wiederkehrende Stromausfälle vermieden werden können, wäre das ein deutlicher Vorteil für alle Bürgerinnen und Bürger und auch die Wirtschaft in Oberursel“, so Herr.

Deshalb fordern Herr und Aumüller: „Bürgerbeteiligung und öffentliche Informationsveranstaltung noch im Oktober, so dass Bürgerinnen und Bürger fundiert Stellungnahmen abgeben können. Danach: Stellungnahme des Magistrats innerhalb des aktuell laufenden Beteiligungsverfahrens.“

Das Thema schwellt bereits seit einigen Wochen innerhalb der Stadt und rief bereits Proteste der Landwirte auf dem Rathausplatz hervor. Konkret geht es unter anderem um Flächen südlich der verlängerten Wallstraße ab dem bestehenden Umspannwerk bis hin zur Autobahn.



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