Oberursel (ach). Er hat es sofort gewusst. Dem Gewinner des Stadträtsels des Geschichtsvereinsm in der Oberurseler Woche vom 4. Juni, Kurt Könecke, rang die Preisfrage nur ein müdes Lächeln ab. Denn sein Vater hat die gesuchte Turbine T16 jahrelang in der Motorenfabrik Oberursel (MO) montiert. Der gelernte Schlosser mit außergewöhnlichem technischen Talent war nach dem Krieg in die Dienste der Klöckner Humboldt Deutz (KHD) getreten - die US-Truppen hatten in der besetzten MO das Turmprüfstandgebäude für die Fabrikation von Bauteilen im kleineren Rahmen an das Kölner KHD- Stammhaus abetreten - und arbeitete dort 44 Jahre. Wie Kurt Könecke erzählt, sei er für die „Heißteile“ zuständig gewesen, ein Kollege aus Oberstedten für das Getriebe.
Wie sein Vater war auch Kurt Könecke seit 1967 für 44 Jahre in der MO beschäftigt. „Die ganze Familie ist KHD-lastig“, sagt der Gewinner schmunzelnd. Für den Ur-Oberurseler, der „im Köbener“, der heutigen Erich-Ollenhauer-Straße, geboren wurde und aufgewachsen ist, habe sich die Frage nach einem anderen Beruf nicht gestellt. Doch trotz der „Insider-Stellung“ und der miterlebten Geschichte des Werks seien in ihm Zweifel an der Richtigkeit seiner Antwort aufgekommen, nachdem er seine Antwort an den Geschichtsverein abgeschickt hatte. Denn Freunde und Kollegen, mit denen er über die Turbine sprach, meinten, es sei die T216 gewesen. Doch dabei habe es sich um eine der vielen Turbinen gehandelt, die aus der Grundkonstruktion der T16 entwickelt und je nach Einsatzart unterschiedlich benannt worden seien.
Ja, er habe schon öfter an der Frage „Kennst Du Deine Stadt?“ gegrübelt und richtige Lösungen eingeschickt, aber erst jetzt endlich als Gewinner gezogen worden. Das sporne an, weiter das Stadträtsel zu lösen. „Es macht einfach Spaß, die richtige Antwort zu finden, wenn man weiß, dass man sie eigentlich weiß, aber ein kleines Teilchen fehlt. Umso größer die Freude, wenn man es gefunden hat.“