Verein VzF Taunus feiert zehn Jahre Betreutes Wohnen

Zehn Jahre Betreutes Wohnen – ein Grund zum Feiern. Bereichsleiterin Betreutes Wohnen Daniela Lehmann, VzF-Vorsitzender Nasser Djafari, Klientin Renate Fürst, VzF-Vorstand Dorothea Henzler, Erster Stadtrat und Sozialdezernent Christof Fink. (v. l.). Foto: zplusz

Oberursel (ow). „Es geht um die Frage, wie können wir den Menschen bestmöglich helfen, ihr eigenes Leben zu leben und in der Gesellschaft verankert zu sein“, beschrieb Christof Fink (Grüne), Erster Stadtrat und Sozialdezernent der Stadt, die Aufgabe, die sich der Verein VzF Taunus mit seinem Tätigkeitsfeld Betreutes Wohnen gestellt hat. „Es ist nicht einfach ein Job, den Sie hier machen“, betonte Fink und dankte dem Team des VzF „für Ihren Ideenreichtum, das Durchhaltevermögen und vor allem das positive Menschenbild, das hinter all dem steht“.

Nasser Djafari, langjähriger Vorsitzender des Vereins und Träger der Bundesverdienstkreuze am Bande und 1. Klasse, erklärte, der VzF sei mit seinen Klienten gewachsen. „Aus den Kindern, mit denen alles anfing, wurden Jugendliche, und uns war klar, dass sie auch als erwachsene Menschen Unterstützung brauchen würden – so entstand das Betreute Wohnen“, erinnerte er sich.

Gegründet mit einer Starthilfeförderung der „Aktion Mensch“ ist das Betreute Wohnen seit 2012 ein bedeutender Tätigkeitsbereich des VzF Taunus. Das mittlerweile achtköpfige Team des Bereichs unterstützt 39 Menschen im gesamten Hochtaunuskreis. „Unsere Klienten haben körperliche oder geistige Behinderungen oder psychische Erkrankungen“, erläuterte Bereichsleiterin Daniela Lehmann. „Das Besondere: Wir betreuen die Menschen ausschließlich ambulant in ihrer eigenen Häuslichkeit, anstatt spezielle Wohnformen anzubieten. Unabhängig von Schwere und Art der Behinderung oder Erkrankung wollen wir den Menschen ermöglichen, nach ihren Vorstellungen zu leben.“

Dazu stehe den Betreuten eine an den individuellen Bedürfnissen bemessene Anzahl an wöchentlichen „Fachleistungsstunden“ zur Verfügung. „Die Lebensumstände sind sehr unterschiedlich. Einige Betreute haben keine Tagesstruktur und benötigen Unterstützung bei der selbstständigen Lebensführung“, so Lehmann. „Wir bieten psychosoziale Beratung bis hin zur Krisenintervention. Andere Klienten sind berufstätig und arbeiten beispielsweise in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Hier unterstützen wir außerhalb der Arbeit. Wir helfen in allen Alltagsfragen, unterstützen bei Anträgen, begleiten bei Behördengängen oder Arztbesuchen und machen gemeinsame Freizeitaktivitäten“, führte Lehmann weiter aus.

Es bestehe in der Gesellschaft ein großer Bedarf an Angeboten wie diesem, ergänzte Lehmanns Stellvertreterin Tina Steinmark. „Viele Menschen wissen gar nicht, dass ihnen Unterstützung zusteht, und sie kommen nicht an Hilfe, gerade in Krisen“, bedauert sie.

Das Oberurseler Team des Betreuten Wohnens besteht aus acht Sozialarbeitern und Diplom-Pädagogen. Leiterin Daniela Lehmann: „Wer Hilfe sucht und unser Angebot in Anspruch nehmen will, kann sich sehr gerne individuell von uns beraten lassen.“

In seinen inklusiven Kitas und Jugendhäusern, der interdisziplinären Frühförderstelle, dem Betreuen Wohnen und dem Therapeutischen Reiten betreut und fördert der Verein mit Sitz in Oberursel derzeit rund 1.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mehr unter www.vzftaunus.de



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