„Der Wahnsinn, der sich Schule nennt“, kommt hervorragend an

Die smartphonesüchtige Mutter macht ein Selfie während eines Abendessens. Foto: ai

Oberursel (ai). „Feldi sucht den Superstar“ — hieß einer der Sketche, die von den Schülern des Kurses „Darstellendes Spiel“ der Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums der Feldbergschule in ihrem Theaterstück „Der ganz alltägliche Wahnsinn Part 2“, präsentiert wurde. Obwohl es viel Gelächter gab, ist es doch schwierig, einen „Star“ unter den zahlreichen amüsanten Szenen zu küren.

Vor dem Start der Aufführung gab es einen Essens- und Getränkestand, an dem sich die Zuschauer reichlich bedienen konnten. Darauf wurden viele humorvolle und teilweise zum Nachdenken anregende Sketche aufgeführt, die die Schüler während des Jahres in verschiedenen Gruppen erarbeitet haben. Alltägliche Situationen während der Schulzeit wurden präsentiert, etwa wenn dieser eine Lehrer meint, dass man die endlich wieder einmal vollzählig anwesende Klasse „nutzen kann, um meinen Test zu schreiben“. Oder wenn Papa mal wieder überfordert ist mit der Entscheidung, welche Hygieneartikel er besorgen soll, weil seine Tochter ihre Periode bekommen hat, und dann schließlich eine Windel kauft. Und wer kennt nicht diese Situation: Die eigene Mutter ist süchtig nach ihrem Smartphone und alle anderen leiden darunter. Bis sie herausfinden, dass es ja „Smartphone-Entwöhnungskurse für Senioren“ gibt.

Es wurden verschiedene Schul-Stereotypen aufgeführt, etwa der, der „Rapper“ werden will, die „Influencerin“ oder die, die ein halbes Jahr im Ausland verbracht haben und nur noch Englisch sprechen können. „Die Jugend von heute“ wird überspitzt zur Schau gestellt, sie kann keine Karten mehr lesen und ist nur noch am „Online Shopping“ während des Unterrichts interessiert.

Es gab viel Liebesdrama und Beziehungsstress zu sehen. Paare, die sich wegen sinnloser Themen streiten, oder ein lustiger Hotelaufenthalt mit einem Mann, der sich sein Bett mit einer fremden Frau zeilen muss – aufgrund von Platzmangel – werden gezeigt. Mit Ironie wird die perfekte Frau präsentiert, die man als Puppe in einem Geschäft kaufen kann. Sie hat ihren Preis, eine günstigere Version hat einige Macken wie Emanzipation oder Intelligenz.

Viele Theatermittel wurden genutzt, bunte Perücken und Kostüme, Requisiten wie ein Hula-Hoop-Reifen als Lenkrad und besonders die Sprache. In einem Sketch wird die App „Kinder verstehen“ präsentiert, durch welche ältere Personen endlich Einblick in die Ju-gendsprache erhalten. Dort gibt es Begriffe von „Facebook“ („Gesichtsbuch“) bis hin zu „smash“ („stapfend“) alles zu finden. Des Weiteren wird die vierte Wand durchbrochen. Dilara Tamara Salamander kommt auf eine Polizeistation, um ihren Mann, der „nur kurz Milch holen wollte“, vermisst zu melden. Sie flirtet mit einem Polizisten. Dieser weist sie aber ab. So sucht sie sich eine neue Person aus dem Publikum, an der sie interessiert ist. So endet die Aufführung mit einer „kleinen Abschlussparty“, viel Jubel – und als voller Erfolg.



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