Waldpicknick, Wiesenblumen und Musik zum Muttertag

Als Publikumsmagnet bei der „Waldzeit“ erweist sich die Musikgruppe „Streichholz“, die mit außergewöhnlicen Stücken und hoher Professionalität punktet. Foto: Steinfort-Krailing

Oberursel (ow). Zwölf kleine und feine Veranstaltungen im Oberurseler Wald wurden am Muttertags-Wochenende vom Kultur- und Sportförderverein Oberursel (KSfO) in Kooperation mit Künstlern und anderen Partnern aus Oberursel bei der „Waldzeit“, angeboten. Alle Veranstaltungen fanden unter freiem Himmel statt.

Viele Besucher waren von der Möglichkeit begeistert, zum Auftakt am Samstag in der Morgensonne auf der Stierstädter Heide Yoga im Wald zu machen. Mittags gab es einen kleinen Regenschutt, als die Kinder mit ihren Eltern im Urselbach bei der Suche nach Tieren und Pflanzen unterwegs waren. So war es gut, dass die Teilnehmer nicht nur an den Füßen vor dem Nass geschützt waren. Abends machte sich eine kleine Gruppe von Wanderern in der Abendsonne auf den Weg in den Taunus. Ein Naturparkführer des Naturparks Taunus informierte über die Veränderungen durch den Klimawandel für Mensch und Tier im Wald und beantwortete die Fragen der Teilnehmer.

Als am Sonntagmorgen die Tore des Schulwalds geöffnet wurden, schien bereits die Sonne, und die angenehme Atmosphäre sorgte für freudige Erwartung auf den Tag. Den „Willkommensgottesdienst“ hatte viele Besucher in freudiger Stimmung, im Anschluss daran gab es Musik zum Mitsingen und Mittanzen sowie gemeinsames Basteln von Willkommensschildern für zu Hause.

Zum Muttertag trafen sich eine Menge Väter und auch einige Mütter mit ihren Kindern vor dem Schulwald. Mit großer Begeisterung pflückten alle Kinder am Wegesrand für ihre Mamas Wiesenblumen und banden sie zu einem schönen Strauß. „Eine wunderschöne Idee, das erinnert mich an meine eigene Kindheit, wo wir noch kein Geld hatten, um für die Mutter einen Blumenstrauß zu kaufen“, so ein Vater, der aus Stierstadt mit seinen Kindern gekommen war.

Der BKK VBU, Dachverband der betrieblichen Krankenversicherungen, bot eine Auszeit in der Natur an. Wer sich darauf einließ, entdeckte wertvolle Möglichkeiten für die mentale Stärkung und erhielt wertvolle Impulse. Die Mitglieder des Oberurseler Photo-Cirkels, die bereits im dritten Jahr als große Fans der Waldzeit aktiv mit dabei waren, freuten sich über eine rege Teilnahme an ihrem Fotospaziergang. Die Natur rund um die Stuhlberger Seenplatte stand bei strahlendem Sonnenschein in voller Blüte und belohnte die Hobby-Fotografen mit stimmungsvollen Bildmotiven.

Von 13 bis gegen 17.30 Uhr fanden den ganzen Nachmittag über im Schulwald musikalische Darbietungen als „Picknick-Konzert“ statt. Mit großer Freude kamen Familien, Bekannte und Freunde, um die Musiker zu hören. Viele hatten einen Picknickkorb plus Decke dabei und suchten sich auf dem Gelände ein lauschiges Plätzchen. Für die Gruppe „G22“ der Stierstädter Spatzen war es der erste Auftritt vor Publikum mit Gitarre und Gesang. Da war die Anspannung ziemich groß. Ausgesuchte Witze über Väter und Mütter wurden zur Musik als weiteres Highlight vorgetragen. Die „kleinen“ Spatzen hatten großen Erfolg und ernteten lautstarken Applaus.Viele Besucher waren von der Schönheit der Natur im Schulwald in Verbindung mit der Musik so erfreut, dass sich sehr schnell eine harmonische Atmosphäre ausbreitete. Als sich die jungen Streicher und das Kammerorchester des Gymnasiums Oberursel auf dem Hauptplatz einstimmten, reichten die vorhandenen Sitzmöglichkeiten kaum noch aus. Mit tosendem Applaus und „Bravo-Rufen“ wurden beide Gruppen für die Darbietung klassischer und moderner Stücke gefeiert.

„Ich bin mir sicher, dass nicht nur das gute Wetter am heutigen Tag zum Gelingen der Picknickkonzerte beigetragen hat. Die Darbietungen aller Musiker und der ehrenamtliche Einsatz von Vereinen und Institutionen war außergewöhnlich“, befand KSfO-Geschäftsführer Udo Keidel-George. Als sich die Gruppe „Streichholz“ in der Nähe des Tipis einspielte, wurden sofort die Picknickdecken, Stühle und Bänke zurechtgerückt, dann wurden es musikalisch wild. Die Musikstücke waren außergewöhnlich und wurden mit hoher Professionalität vorgetragen. Die Begeisterung des Publikums war ungebrochen und die Stimmung im Schulwald großartig.

Der Verein „LiteraTouren“ hatte sich von Dichtern rund um das Thema Wald inspirieren lassen und trug einige Gedichte und Texte von der Romantik bis zur Moderne vor. Die Flötistin Katrin Heller machte dabei sehr eindrucksvoll mit Vogelstimmen und Improvisationen den Wald musikalisch erlebbar. Zwei Zuhörerinnen beschrieben die Atmosphäre während der Lesung als „magisch“. Zum Abschluss der Picknick-Konzertreihe fanden sich 20 chorbegeisterte Männer aus dem Hochtaunuskreis unter der Leitung von Alexander Launspach im Schulwald ein. Der Chor hat sich in diesem Jahr zusammengetan, um als „Projektchor“ Werke aus der Romantik und Renaissance bis zur Gegenwart zu singen. Die beeindruckenden Männerstimmen versprühten zum Abschluss des Tages eine besondere Abendstimmung. Einige Besucher traten erst danach den Heimweg an, obwohl sie eigentlich vormittags nur mal kurz vorbeikommen wollten.



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