Weihnachtsmarkt mit Worscht und Wein

Stimmungsvoll leuchten die vielen Lichter der Stände und die offenen Feuer beim Bommersheimer Weihnachtsmarkt am dritten Adventsonntag und sorgen für eine weihnachtliche Atmosphäre. Foto: gt

Von Graham Tappenden
Oberursel.

Dass man Straßen auch ohne Betonklötze sperren kann, haben die Bommersheimer Landwirte am Weihnachtsmarkt gezeigt: Es geht auch mit einem schweren Rollcontainer und Traktoren. Das Schöne daran: Traktoren kann man auch weihnachtlich schmücken.

An sehr vielen Ständen wurde Glühwein und Kinderpunsch angeboten, was auch bei dem Nieselregen am späteren Abend sehr willkommen war. Der Unterschied steckte im Detail. Mal weiß, mal rot. Der Sportverein (SV) Bommersheim hatte Winzerglühwein im Angebot, dazu Pommes. Beim Weinbau Klein gab es zum weißen Glühwein Schmalzbrote, und beim Stand der evangelischen Kreuzkirche wurde der selbstgemachte Glühwein mit Amaretto verfeinert. Außerdem boten sie „Bommersheimer Bratwurst“ vom Falkenhof an. Bratwurst war auch ein beliebtes Verkaufsobjekt. Da war es gut, wenn man ein Alleinstellungsmerkmal hatte, wie die Bommersheimer Jäger, die Bratwurst aus Wildschwein am Stand anboten, passend dazu gab es Wild-Preiselbeer-Senf. Odenwälder Bratwürste gab es bei der Schützengilde „Florian“ 1993.

Natürlich wurden auch andere Speisen und Getränke auf dem Weihnachtsmarkt angeboten. Am Stand der Apfelfreunde gab es Zwiebelkuchen zum „Öchsle“. Besonders die kleinen Zieräpfel wurden von Jürgen Ochs hervorgehoben, da sie erst süß, dann bitter schmecken. Sie werden deswegen zum Verfeinern von Destillat aus Apfelwein eingesetzt. Auch andere Früchte hatte der Bommersheimer Carneval Verein (BCV) verarbeitet. Unter dem Namen „Heißer Till“ verkaufte der Verein selbstgemachten Erdbeerlimes, wahlweise mit Vanillesauce oder Sahne.

„Ursellis Historica“ hatte über einer Feuerschale Flammlachs zubereitet, dazu gab es heißen Honigwein mit Schuss oder Bier mit Hopfen vom eigenen Vereinsgelände. Ihr eigenes Feuer hatten auch die Pfadfinder vom BdP-Stamm „Graue Bären“. Darüber haben sie Flammkuchen gebacken. Chili con Carne und Kartoffelsuppe fand man in der Lange Straße im beheizten Zelt der Kerbeborschen. Dazu gab es Apfel-Glühgin. Quer gegenüber in der Straße befand sich der Crêpes-Stand von Rüdiger Schmidt, der seit 26 Jahren den Stand am Weihnachtsmarkt vor seinem Haus hat.

Handwerkliches und Kreatives

An manchen Orten wurde das Kulinarische mit dem Handwerk kombiniert. Familie Kruscha hatte Quarkbällchen und „Krubai-Schokolade“ am Stand, eine Abwandlung der Dubai-Schokolade vom Bommersheimer Stefan Kruscha. Sein Vater Klaus war aus der Lausitz angereist, um seine Drechselarbeiten anzubieten, die er selbst von Hand im eigenen Keller produziert.

Außerdem fand man auf dem Markt Ketten und Armbänder vom Bommersheimer „Perlenzauber“, gehäkelte Körbe aus Weißkirchen und Fichtengestecke an „Andi und Moni‘s Weihnachtsstand“.

Eine Neuheit hatte die Bommersheimer Jugendfeuerwehr organisiert: eine Rollbahn, wie man sie eher auf Veranstaltungen im Sommer kennt. Nur hier mit einer Besonderheit: Die Bahn saß nicht auf einem Metallgerüst, sondern auf einer aufblasbaren Rampe. Kinder durften gegen eine Spende herunterrollen, und sogar Brunnenkönigin Janine I. hat die neue Rollbahn gutgelaunt auspro-biert.

Deutsche Meisterinnen am Stand

Aber nicht nur die Brunnenkönigin war zu Besuch, sondern auch vier amtierende Deutsche Meisterinnen der Eintracht Frankfurt U16-Mannschaft. Lisa Hinrichsen, Sonja Schulte-Mäter, Yella Pönicke und Lucy Bergen waren zusammen mit ihrem Trainer Holger Kunz am Stand der Kindertagespflege „Farbenfroh“, um Geld für ihr Oster-Trainingslager zu sammeln.

Manchmal will man sich auf dem Weihnachtsmarkt einfach mal aufwärmen, und das konnten Kinder in der beheizten Märchen-Garage der Familie Winter tun. Dort fanden Kamishibai-Bilderbuchtheater-Vorstellungen mit verschiedenen weihnachtlichen und winterlichen Geschichten statt.

Eine weitere Möglichkeit, sich aufzuwärmen, gab es bei der Freien evangelischen Gemeinde (FeG). Dort gab es, wie bei jedem Bommersheimer Weihnachtsmarkt seit 2011, die Modelleisenbahn von Gerhard Borsdorf. Auf der zwölf Quadratmeter großen Anlage durften Kinder unter Anleitung sogar die Züge selbst steuern, was bei Modelleisenbahnausstellungen nicht selbstverständlich ist.

Nach der Halbzeit des Marktes gegen 16 Uhr wurde es langsam dunkler. Dann kamen die Straßenbeleuchtung, die Lichter an den Ständen und die offenen Feuer richtig zur Geltung und sorgten zumindest bis auf den Nieselregen für einen gemütlichen und stimmungsvollen Abend.

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