Oberursel (aks). Die Eröffnung der Weihnachtsausstellung der Ateliergemeinschaft Morgenstern im alten Jahr sei bereits ein großer Erfolg gewesen mit Live Musik und Snacks, so begrüßte Birgit C. Morgenstern die zahlreich erschienen Gäste in den hellen Gängen der Klinik Hohe Mark.
Von ihren 30 Kursteilnehmern seien zehn richtig begeisterte Winterfans, die mit ihrem Schaffen zum Gelingen der Winterstimmung in verschiedenen Formaten beitrugen: „Alle Künstler!“, begeisterte sich die Kursleiterin, die ihre Aufgabe darin sieht, Techniken der Malerei in ihrem Atelier zu vermitteln. Die 60 „abstrakten bis ganz realistischen“ Gemälde, darunter Aquarelle, Zeichnungen, Öl- und Acrymalerei in allen Farben erfreuten die Besucher, und einige kauften schon vor Beginn der Ausstellung Werke, die ihnen spontan gefielen, „um sich etwas Gutes zu tun“.
So hatten die bunten Pinguine von Christine Steden schon vor der Ausstellung eine neue Heimat in einer Kinderarztpraxis gefunden, ebenso wie eine japanische Schneelandschaft von Ingrid Glatthorn. Da wurde dann schnell improvisiert, um die Wände wieder zu füllen, beispielsweise mit einem kraftvollen Männerakt (Rückenansicht) von Verena Landgraf, dem sie kurzerhand eine Weihnachtsmütze verpasste. Schöne Naturansichten des Feldbergs und des Fuchstanzes als Schneelandschaften und diverse Wintertiere vermittelten klirrende Kälte. Andere Bilder strotzen vor Farben und häuslicher Gemütlichkeit in der kalten Jahreszeit. Sybille Helmer folgte Picassos Fußstapfen mit ihrer Interpretation eines Werks, das für 140 Millionen Dollar den Besitzer wechselte. Ihr Bild ist genauso farbenfroh, aber wesentlich kleiner – und bestimmt auch günstiger zu haben. Sie lobte Morgenstern als Meisterin der Technik, die ihren Schülern alle Freiheiten im Ausdruck ließe. Kein Wunder also, dass im Atelier der beliebten Dozentin großer Andrang herrscht: „Es geht um Liebe!“– und, auch das klang sehr verlockend, „Wein ist unser Malmittel!“
Zahlreiche Zuschauer würdigten die Ausstellung, die noch bis zum 16. Januar besichtigt werden kann, in der Klinik Hohe Mark, die regelmäßig ihre Räumlichkeiten für Kunst und Kultur zur Verfügung stellt. Der idyllisch gelegene Prunkbau wurde 1904 als nervenärztliche Privatklinik für den deutschen und internationalen Hochadel gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg stand es für die Beamtenschaft aus dem Mittelstand bereit und nach jahrelangem Leerstand nahm es ab 1933 als Kuranstalt Hohe Mark den Betrieb wieder auf. Im Zweiten Weltkrieg diente es ab 1939 als Reservelazarett, in dem nicht nur deutsche Soldaten, sondern auch ausländische Flieger versorgt wurden. Seit 1969 heißt das groß angelegte Areal mit mehreren Anbauten Klinik Hohe Mark, seit 1999 ist sie mit der Übernahme der psychiatrischen Regionalversorgung des Frankfurter Ostens betraut.