Zehn Mädchen genießen spannenden Tag bei Stadtwerken

Oberursel (ow). Insgesamt zehn Schülerinnen haben den bundesweiten „Mädchen-Zukunftstag“ genutzt, um bei den Stadtwerken Einblick in typische Männerberufe zu erhalten. Im Taunabad lernten sie den Bäderbetrieb auch hinter den Kulissen kennen.

Für die vier Schülerinnen, die sich für einen Platz im Technischen Betriebshof der Stadtwerke entschieden hatten, begann der Tag nicht wie gewohnt im Klassenzimmer, sondern im Besprechungszimmer. Dort erhielten sie einen Überblick über die Geschäftsfelder und Leistungen der Stadtwerke sowie die verschiedenen technischen Berufsbilder wie Gas- und Wasserinstallateur oder Vermessungsingenieur.

Einer Führung durch das Lager folgte der praktische Teil: Nach einer Einweisung in das Vermessungswesen und in das Geoinformationssystem der Stadtwerke steckten die Schülerinnen unter Anleitung von Stadtwerke-Mitarbeiter Lars Grohmann selbst einzelne Koordinaten im Hof der Stadtwerke ab, um sie mit einem GPS-Vermessungsgerät auszumessen. Das fanden die Schülerinnen sehr faszinierend. Anschließend ging es mit Henry Oestreich, Leiter des Technischen Betriebshofs, zu einem Gasrohrbruch. Danach besichtigten die Mädchen die Entsäuerungs- und Wasseraufbereitungsanlage Hohemark sowie einen Wasserhochbehälter in unmittelbarer Nähe und erhielten Einblick in die Wassergewinnung und -verteilung. Dabei lernten sie, dass das Oberurseler Trinkwasser von bester Wasserqualität ist und man es bedenkenlos direkt aus der Leitung trinken kann.

Faszination Technik

Im Taunabad lernten sechs Schülerinnen das Berufsbild des Fachangestellten für Bäderbetriebe kennen und lernten den Tagesablauf eines Berufs kennen, der den meisten nur als Schwimmmeister oder Bademeister bekannt ist. Willi Köhl, Meister für Bäderbetriebe im Taunabad, und Leon Hudert, Auszubildender im Taunabad, zeigten den Schülerinnen die haustechnischen Gewerke der Schwimmhalle, die mit modernster Technik ausgestattet sind. Dabei lernten die Mädchen technische Anlagen wie die Lüftungsanlage, die Wasseraufbereitungsanlage (Filteranlage), die Heizungsanlage, die Chlorungsanlage und die Trinkwarmwasseraufbereitungsanlage für das Duschwasser kennen. Auch die etwas älteren Anlagen der Freibadtechnik lernten die Mädchen kennen.

Sehr spannend fanden sie die Erläuterungen zu den Vorbereitungen im Freibad, steht doch die Eröffnung der Freibadsaison Mitte Mai bevor. Die „Auswinterung“ ist in vollem Gange, die Becken sind derzeit ohne Wasser und werden gesäubert und gestrichen. Die Mädchen halfen den Mitarbeitern, die Überlaufrinnen zu streichen, und unterstützten sie tatkräftig bei den Verschönerungsarbeiten an den Bänken.

Praktischer Einsatz am Wasser

In der Schwimmhalle lernten sie die Anforderungen an die betriebliche Wasseraufsicht kennen und begleiteten einen Fachangestellten für Bäderbetriebe bei der Arbeit. Dabei nahmen sie eine Wasserprobe, ermittelten die Wassertemperatur der drei Schwimmbecken und kalibrierten die ph-Elektrode. Im Foyer erlernten sie einige Kassenfunktionen und begleiteten die Servicekraft bei ihrem Rundgang durch die Umkleide sowie beim Ausspritzen der Duschen und Toilettenräume.

Die insgesamt zehn Schülerinnen, die derzeit die siebte bis neunte Klasse besuchen, fanden den Girls’ Day bei den Stadtwerken sehr spannend und beeindruckend: „Besonders Spaß gemacht haben mir die praktischen Aufgaben, zum Beispiel durfte jede von uns mit dem GPS-Gerät bestimmte Koordinaten suchen“, sagte Aleyna Raimondi. „Wir werden bei unserem nächsten Besuch im Taunabad an die gesamte Technik denken, die notwendig ist, damit wir Besucher sauberes und warmes Wasser im Schwimmbecken haben“, sind sich die sechs Mädchen, die im Taunabad aktiv waren, sicher.

Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Funke freut sich über das Interesse am Girls’ Day: „Viele technische Berufsbilder sind auch bei den Stadtwerken überwiegend mit Männern besetzt. Umso mehr freut es uns, dass Mädchen vermehrt Interesse an diesen Berufen zeigen und den Girls’ Day nutzen, um erste praktische Einblicke zu gewinnen. Vielleicht konnten wir unter den Teilnehmerinnen ja sogar schon ein ,Nachwuchstalent’ für die Stadtwerke gewinnen.“



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