Wo Heidschnucken fehlen, müssen die Menschen ran

Es bedarf vieler fleißiger Hände, um die Heide zu pflegen. Foto: ad

Oberursel (ad). Wer die Stierstädter Heide zur Zeit blühen sieht, der ist verzückt und vergisst leicht, wie viel Arbeit in diesem schönen Naturschauspiel steckt. Denn die Heidefläche muss aufwändig gehegt und gepflegt werden.

Ohne eine ständige Pflege könnte die Heidefläche in ihrer jetzigen Ausprägung nicht erhalten bleiben. Das schöne Heidegebiet würde in kürzester Zeit verbuschen, und es würden sich großwüchsige Gräser, Sträucher und Bäume ansiedeln und die Heide schnell verdrängen.

Die wohl bekannteste Art Heideflächen zu pflegen – wie in der Lüneburger Heide gehandhabt – ist die traditionelle Beweidung der Heideflächen mit Heidschnucken. Die Heidschnucken verbeißen junge Bäume und verhindern so, dass sich großwüchsigere Pflanzen ausdehnen können. Gleichzeitig pflegen die Tiere auch die Heide. Die Heidepflanzen sollten auf einer Höhe von 15 Zentimetern gehalten werden, um jung und dicht zu bleiben und um ihre Blütenpracht entwickeln zu können. Wird die Heide länger und älter, dann verholzt sie. Die Heidschnucken sorgen durch ihren Verbiss für einen jungen Austrieb.

Was in der Lüneburger Heide die Tieren richten, wird in Stierstadt von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Oberursel gerichtet. Am vergangenen Samstag startete die Schutzgemeinschaft mit drei Mitmach-Pflege-Aktionen in der zweiten Jahreshälfte.

„Wie gut, dass wir aktuell unter Berücksichtigung der geltenden Hygiene-Regelungen zu einer Freiwilligen-Heideaktion aufrufen können“, ist sich der überschaubare Stab der Vereinsaktiven einig. Nach zwei trockenen Sommerperioden, in denen auch aufgrund der fehlenden Freiwilligenaktionen nur begrenzt Pflegearbeiten umgesetzt werden konnten, freut sich die SDW umso mehr, wenn viele Freiwillige auf die Heide kommen. Zugunsten der Heidepflege können sich dann alle daran beteiligen, die jungen Fremdgewächse auszurupfen und kräftig mitzuhacken. Bei den Arbeiten an der frischen Luft auf der weitläufigen Fläche von etwa 20 000 Quadratmetern sind die aktuellen Abstandsregelungen gut einzuhalten. Arbeitshandschuhe sollten für diese Heideaktion nach Möglichkeit aus dem persönlichen Bestand mitgebracht werden, um eine personenbezogenen Nutzung zu garantieren.

Zum Pausieren laden die Baumstämme am Rande der Heidefläche ein, auf die sich mit ausreichend Abstand platziert werden kann. Bei der üblichen Versorgung der Helfenden durch die SDW werden die geltenden Hygienebestimmungen beachtet. Aufgerufen sind naturinteressierte Helfer jeden Alterns – Einzelpersonen, wie auch Familien.

Wer sich an der nächsten Heideaktion beteiligen möchte, findet sich am Samstag, 30. Oktober, um 9.30 Uhr unterhalb des Sportplatzes Königsteiner Straße an der Stierstädter Heide ein. Die Aktion endet in der Regel gegen 15 Uhr. Auch eine zeitweise Teilnahme an der Heideaktion ist möglich. Eine weitere Heidepflege-Aktion ist für 20. November geplant.

!Weitere Informationen zu den Aktivitäten der SDW und Waldjugend Oberursel sind im Internet unter www.sdw-oberursel.de und www.waldjugend-hessen.de zu finden.



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