Mendelssohn in St. Crutzen

Der Kirchenchor St. Ursula glänzt mit einem starken Auftritt in St. Crutzen. Foto: vom Berge

Oberursel (ow). Der Kirchenchor St. Ursula führte am zweiten Weihnachtsfeiertag in der voll besetzten Kirche St. Crutzen Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy auf. Unter der Leitung von Matthias Goebel erklangen Ausschnitte aus dem Oratorium „Paulus“ sowie der 42. Psalm „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“.

Zunächst führte Diakon Mathias Wolf die Besucher in die Werke ein. Mendelssohn habe der Wandlung des Paulus vom Christenverfolger bis hin zum „großen Gottesmann“ in seinem Oratorium einen geradezu gewaltigen musikalischen Ausdruck verliehen. Der 42. Psalm stehe sinnbildlich für die Seele des Menschen auf der Suche nach Gott. Mendelssohn mache hier zunächst Verzweiflung, Betrübnis und Unruhe sowie abschließend deren Auflösung durch die „Gewissheit der Gottesnähe“ hörbar.

Gisèle Kremer eröffnete an der Orgel den musikalischen Teil des Nachmittags mit einer Fantasie über den Choral „Wachet auf“. Es schlossen sich Beiträge des Chors an, die sich durch eine breite Palette verschiedener musikalischer Farben auszeichneten. Erwähnenswert ist die Klangfülle des rund 60 Personen starken Ensembles, die dem Chor „Herr, der du bist der Gott“ aus dem Paulus sowie dem Schlusschor des 42. Psalms („Harre auf Gott!“) die nötige Strahlkraft verlieh. Bei den Chorsätzen „Wie lieblich sind die Boten“ und „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ überzeugten die Sänger vor allem mit den leisen Tönen, nach denen der innige und einfühlsame Charakter dieser Stücke verlangt.

Als Solisten waren Katharina Blattmann (Sopran) und Torben Binding (Bass) zu hören. Binding verlieh dem Flehen des Paulus in „Gott sei mir gnädig“ mit seiner warmen Stimme bleibenden Eindruck. Blattmann gelang es, mit ihrem klaren und hellen Sopran vor allem bei den Solo-Partien des 42. Psalms zu überzeugen. Das Konzert schloss mit dem Weihnachtslied „O du fröhliche“, bei dem die Besucher aufstanden und mit einstimmten.



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