Babylotsen haben für junge Eltern ein offenes Ohr

Unterstützen das neue Projekt „Babylotsen“ (v. l.): Dr. J. Appelhans, Professor Dominik Denschlag, Chefarzt der Geburtshilfe, Kristina Odak, die Vorsitzende des Kinderschutzbunds, Ute Strohschein-Baeck, Projektleiterin „Babylotsen des Kinderschutzbunds, Sozialdezernentin Katrin Hechler, Dr. Julia Hefty, Geschäftsführerin Hochtaunus-Kliniken, und Oberärztin Dr. Kanya Götsch. Foto: Kinderschutzbund

Hochtaunus (a.ber). Die Geburt eines Babys ist für junge Eltern ein großes Glück – und doch kann die Situation mit dem Neugeborenen Müttern und Vätern über den Kopf wachsen. Damit die erste Zeit mit dem neuen Erdenbürger nicht zur Belastungsprobe ausartet, sondern Kind und Eltern so entspannt wie möglich in der neuen Situation sind oder sich rechtzeitig Hilfe holen, hat der Kinderschutzbund Hochtaunus jetzt zwei versierte Fachkräfte angestellt, die als „Babylotsen-Team“ an vier Tagen in der Woche in den Hochtaunus-Kliniken für Fragen und Sorgen der jungen Eltern auf der Geburtsstation ein offenes Ohr haben.

Bereits vor der Geburt eines Kindes können die Psychologin und Kinderkrankenschwester Irena Dusilova und die Sozialpädagogin As-trid Kügler um Rat gefragt werden. Die beiden Fachkräfte können eine Überbelastung der Eltern, aber auch fehlende Informationen noch im Gespräch in der Klinik früh erkennen. Sie handeln schnell, bieten Hilfe an, informieren über Angebote und ermöglichen Eltern und ihren Kindern so einen guten Start in das gemeinsame Leben. Die Babylotsinnen arbeiten direkt auf der Geburtsstation der Hochtaunus-Kliniken. Wie die Vertreterinnen des Kinderschutzbundes, Kristina Odak und Ute Strohschein-Baeck, bei der Vorstellung des Projekts sagten, könnten junge Eltern aus ganz unterschiedlichen Gründen in Belastungssituationen stehen: Typische Faktoren seien wirtschaftliche Not und Arbeitslosigkeit, fehlende Integration, schwindende familiäre Strukturen und Trennung oder Krankheit der Eltern. „Nicht alle Familien verfügen über ausreichende eigene Ressourcen, diese Belastungen abzufedern – sodass es im schlimmsten Fall auch zu Kindeswohlgefährdungen kommen kann.“

„Manche Eltern suchen nur Kontakt zu anderen jungen Eltern, benötigen Hilfe bei Anträgen für das Kindergeld oder Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zur Erziehungsberatungsstelle. Aber es gibt auch schwerwiegende Probleme“, sagte Kristina Odak, Vorsitzende des Kinderschutzbunds. Für alle diese Themen seien die Babylotsinnen Astrid Kügler und Irena Dusilova in Zukunft die richtigen Ansprechpartner.

Gutes Bauchgefühl

„Die Babylotsen schließen eine wichtige Lücke in der Präventionskette für junge Eltern von der Klinik bis zu den Angeboten der Frühen Hilfen“, sagte die Sozialdezernentin des Hochtaunuskreises, Katrin Hechler, auf der Pressekonferenz in den Hochtaunus-Kliniken. Auch die Geschäftsführerin der Kliniken , Dr. Julia Hefty, und der Chefarzt der Frauenklinik, Professor Dominik Denschlag, sehen Vorteile dieser ersten Hilfe. „Die Babylotsen können auch für die Mitarbeiter unserer Klinik eine Entlastung sein, etwa bei der Entscheidung, bestimmte Mutter-Kind-Konstellationen aus der Klinik nach Hause zu entlassen. In unklaren Situationen mit einem unguten Bauchgefühl können unsere Mitarbeiter in Zukunft die Familien in die erfahrenen Hände der Babylotsinnen übergeben und sich darauf verlassen, dass sie gut betreut nach Hause gehen.“

Die beiden Babylotsinnen wurden in einer besonderen Schulung der Stiftung „seeyou“ qualifiziert. Träger des Projekts ist der Kinderschutzbund. Er wird unterstützt von den Frühen Hilfen des Hochtaunuskreises, und nach der noch ausstehenden Beschlussfassung der Stadtverordneten auch von den Frühen Hilfen der Stadt Bad Homburg, sowie der Bundesstiftung Frühe Hilfen Hessen und der aqtivator gGmbH.

!Weitere Informationen zu dem Projekt „Babylotsen“ gibt es im Internet unter www.babylotse.de.

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