Hochtaunus (a.ber). Wer an Krebs erkrankt ist, sieht sich oft mit negativen Gedankenspiralen, Angst oder Hilflosigkeit in seinen Gefühlen konfrontiert. Auch ein Müdigkeitssyndrom oder depressive Verstimmungen können den Alltag von Erkrankten stark beeinflussen. Der Förderverein Onkologie der Hochtaunus-Kliniken „Lebensqualität im Fokus“ (LIF) hat auf seiner Mitgliederversammlung im Juli in Bad Homburg neue kostenfreie Angebote vorgestellt – unter anderem den Achtsamkeitskurs „Atempause“, der helfen soll, „sich anders auszurichten und emotionalen Stress abzubauen“, wie Dr. Dagmar Giesecke, Vorsitzende des Vereins, das Angebot beschreibt. Giesecke, bis vor Kurzem Leitende Fachärztin für Gynäkologie und Leiterin des Brustkrebszentrums an den Hochtaunus-Kliniken, bildet mit vier in Krebsmedizin erfahrenen Fachärzten sowie einer Krankenhausseelsorgerin und der Schriftführerin den neuen ehrenamtlichen Vorstand des Fördervereins, der seine Aufgabe darin sieht, an Krebs erkrankten Menschen durch Sportkurse und kreative Angebote Lebensmut und Lebensfreude zu erhalten und so auch Krebs-Therapien besser zu überstehen.
Der neue Kurs „High Intensity Training“ (Hit) soll Krebspatienten mittels gezieltem Kraft-Ausdauertraining inklusive Leistungsdiagnostik gesundheitliche Vorteile bringen, so die Vorsitzende Dagmar Giesecke. „Patienten sollen während der Therapie ihre aktive Fitness nicht verlieren und das Gefühl haben, weiter belastbar mitten im Leben zu stehen. Hit gehört zu den fortschrittlichen Methoden der Krebstherapie-Begleitung.“ Das LIF-Onkowalking in Zusammenarbeit mit dem Sportkreis Hochtaunus soll auch Sportunerfahrene durch wöchentliches sportliches Spazierengehen zu mehr Lebensqualität verhelfen. Der Kurs Yoga hilft Ängste und Stress abzubauen, und beim Kurs „Bewegung in der Therapie“ wird viel für Fitness und seelische Balance getan. „Onko-Sport für Männer“ bietet Koordinations- und Körpergefühl-Übungen und Elemente des Ausdauertrainings. Am 1. und 2. September bietet LIF einen Tanzworkshop an, der auch für Menschen im Rollstuhl und Gehbehinderte geeignet ist, auch Angehörige Krebskranker können teilnehmen; geleitet wird er von der Onkologin Professor Jutta Hübner (Uni Jena) und einer professionellen Tanztrainerin. Eine Beratung zu „Sport gegen Krebs“ hilft, zertifizierte Rehabilitations- und Gesundheits-Sportangebote bei Sportvereinen im Hochtaunuskreis passend ausfindig zu machen.
Außer einem Kunsttherapiekurs Malen und Zeichnen im Rahmen der stationären palliativen Komplextherapie und einem Kurs in „Kreativem Schreiben“ wurde auf der Mitgliederversammlung auch ein neuer Kurs „Musiktherapie“ vorgestellt. „Wir haben mit Hilfe von Spenden Saiten- und Orffinstrumente angeschafft. Eine Musiktherapeutin hilft in Einzel-Sitzungen Patienten, mittels selbst erzeugter Melodien oder Rhythmen Traumreisen in die eigene Vergangenheit zu machen“, so Giesecke. Auf der Palliativstation der Kliniken und für Krebspatienten, die stationär akut behandelt werden, sei das Angebot schon gestartet worden und „besonders bei männlichen Patienten beliebt“, so Dr. Giesecke. Der Förderverein Onkologie hofft auf weitere Spenden für den Ausbau der Musiktherapie. Benefiz-Fahrradtouren (Termine: 18. und 25. September) für jedermann führen über 33 Kilometer nach Hoechst (Anmeldung per E-Mail an m.pieren[at]gmx[dot]de), und am 30. September steigt wieder die große Benefiz-Gala von LIF im Bad Homburger Steigenberger-Hotel. Mit jetzt 55 Mitgliedern sei der Verein trotz der Widrigkeiten der Coronazeit gewachsen, sagte Giesecke.
!Der neue Flyer mit allen kostenfreien Angeboten des Fördervereins Onkologie (LIF) liegt im Krankenhaus und im Kurhaus Bad Homburg aus oder kann zugeschickt werden; Informationen und Anmeldungen auch unter Telefon 06172-143610 oder im Internet unter www.hochtaunus-kliniken.de/die-hochtaunus-kliniken/foerderverein-onkologie.