Schwalbach/Hofheim (sz). Für den Main-Taunus-Kreis werden ehrenamtliche Notfallseelsorger gesucht. Der neue Ausbildungskurs startet im August. Pfarrerin Christine Zahradnik, Leiterin der Notfallseelsorge im Main-Taunus-Kreis, lädt vorab alle Interessierten zu einem Informationsabend am 20. März um 19 Uhr in das Gemeindehaus der Evangelischen Matthäusgemeinde in der Alten Mainstraße 12 in Okriftel ein.
Die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger des Main-Taunus-Kreises sind jährlich bei rund 170 Einsätzen aktiv. Im Netzwerk aus Rettungsdiensten, Notärzten, Polizei und Feuerwehr ist die Notfallseelsorge inzwischen ein fester Partner geworden. Häufig übernehmen die ehrenamtlichen Kräfte nach einem häuslichen Todesfall, beispielsweise nach erfolgloser Reanimation, die Betreuung der Hinterbliebenen. Gemeinsam mit der Polizei werden – nach Unfällen oder Suiziden – Todesnachrichten an die Angehörigen überbracht. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Einsatzszenarien.
Der Dienst steht rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. Vor zwölf Jahren startete im Main-Taunus-Kreis das Angebot mit einem ersten Ausbildungskurs. Mittlerweile stehen rund 50 Aktive in ihrer Freizeit für den regelmäßigen Bereitschaftsdienst zur Verfügung. Im Team von Pfarrerin Christine Zahradnik, die als einzige hauptamtlich tätig ist, sind neben Ruheständlern die unterschiedlichsten Berufsgruppen vertreten – Banker und Vertriebsmitarbeiter genauso wie eine Pflegekraft und ein Pilot.
Weitere Ehrenamtliche sind bei der Notfallseelsorge im Main-Taunus-Kreis willkommen. Der Ausbildungskurs im Sommer wird in einer Kompaktwoche und an drei Wochenenden von August bis Oktober in Eschborn stattfinden. Wer es sich zutraut, fremde Menschen in akuten Lebenskrisen zu unterstützen, in ungewohnten Situationen rasch zurechtkommt und auch unter Stress flexibel agieren kann, darf sich angesprochen fühlen. Nicht zuletzt helfen viel Einfühlungsvermögen in Menschen und Situationen sowie eine große Portion Lebenserfahrung, Betroffenen im Schock beizustehen und einen Weg aufzuzeigen.
In der Ausbildung geht es unter anderem um Erfahrungen mit Krisen und dem Tod, Umgang mit Schuld, das seelsorgerische Gespräch und Umstände eines Suizids, aber auch um rechtliche Aspekte und Kriterien des Selbstschutzes. In Rollenspielen werden mögliche Einsatzszenarien geübt. Vertieft wird das dort Gelernte durch Hospitanzen bei Rettungsdienst und Polizei.
Interessierte können sich zum Info-Abend per E-Mail an sekretariat[at]nfs-mtk[dot]org anmelden. Wer grundsätzliche Fragen zur Ausbildung hat, kann sich direkt an Christine Zahradnik wenden, am besten per E-Mail an leitung[at]nfs-mtk[dot]org. Weitere Informationen zur Notfallseelsorge im Main-Taunus-Kreis gibt es außerdem unter www.nfs-mtk.org im Internet.
Im März findet ein Info-Abend statt, bei dem man sich über die Einsatzgebiete der ehrenamtlichen Notfallseelsorge und den neuen Kurs im August informieren kann.Foto: Ostermeier