Gartenschau: Planspiele, Ideen, aber keine konkreten Inhalte

Hochtaunus (js). Es sind nicht die Worte „Planideen und Planspiele“, die beim Publikum angekommen sind. Der Oberbürgermeister spricht vom „Ideen-Pool“, die Hellhörigen übersetzen das in „Homburg plant“ oder „geplant ist“. Im Bewerbungsanschreiben der Stadt für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2027 haben einige Passagen viel Staub aufgewirbelt und Kritiker auf den Plan gerufen, auch über die Stadtgrenzen hinaus. Denn auch das nördliche Oberursel könnte stark davon betroffen sein, wenn die eine oder andere Vision aus dem „Ideen-Pool“ dereinst verwirklicht würde. Der Staub, das ist sicher, wird sich so schnell nicht legen. Nicht bevor klar ist, welcher der fünf Bewerber sich mit seinem Konzept durchsetzt, darunter auch Frankenberg, Schwalmstadt und Dillenburg. Sollte auf dem letzten Zettel der „Jury“ Bad Homburg stehen, dürfte die politische Diskussion in städtischen Gremien und am Stammtisch erst richtig losgehen.

Alles noch ungelegte Eier, sagt manch einer dazu, Tatsachen sind bisher nur das Bewerbungsschreiben auf Beschluss der Bad Homburger Stadtverordnetenversammlung und das Ausschreiben einer Machbarkeitsstudie, „die zeigen soll, was realistisch wäre“, so Stadtpressesprecher Andreas Möring. Die Ausschreibung enthalte Ideen und Anregungen, die umgesetzt werden „könnten“, wie eine Landesgartenschau in Bad Homburg aussehen „könnte“. Das soll die Studie erst darlegen. In der Auskunft der Stadtverwaltung dominiert der Konjunktiv, in der ersten öffentlichen Diskussionsrunde ist schon fast von der Vorbereitung des Vollzugs die Rede. Der Gedanke an die normative Kraft des Faktischen geht durch die Köpfe der möglicherweise Betroffenen, OB Alexander Hetjes (CDU) ist bemüht, zu erklären, dass die Plansprinter alle noch im Startloch stehen. Das öffentlich zugängliche Dokument der Bewerbung klingt für Besorgte anders, auch während der Erstellung der Machbarkeitsstudie, die bis etwa Mitte November im Entwurf stehen soll, sei ein „Beteiligungsprozess gewährleistet“, ließ hingegen Hetjes verlauten.

Wo will Bad Homburg hin? Gartenschaufläche links und rechts der Tannenwaldallee? Die Rede ist hier etwa vom ehemaligen Philippsgarten, einem kleinen Teilstück auf der Nordseite knapp oberhalb der B456. Der „Philippsgarten“ wird integriert in den „Neuen Philippspark“ beidseits der Allee. Das war auch ohne Landesgartenschau schon im Gespräch, die Vision vom Skulpturengarten als verlängerte Ausstellungsfläche im Rahmen der „Blickachsen 2021“ bis zum Gotischen Haus. Eine „Kernzone“ im Falle der Zusage dürfte das Gebiet werden, das wurde bereits genannt, ebenso die „Landgräfliche Gartenlandschaft als Ganzes“, das bestätigt Stadtsprecher Möring. Genannt werden in der Ausschreibung für die Studie auch Flächen wie der Kurpark, der Jubiläumspark und der Schlosspark. Sollte der zukünftige Philipps-park weitläufig in die Planungen integriert werden, gehe es meist um temporäre Nutzung als Ausstellungs- und Freizeitfläche. Es sei zu früh, um Fragen nach „Funpark, Dirtbike und Party-Zone mit Grill“, die bereits aufgewühlt wurden, „ernsthaft beantworten zu können“, heißt es aus dem Bad Homburger Rathaus.



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