Mit gezielter Prävention gegen die Sprengung von Geldautomaten

Kelkheim (kez) – Wie das Polizeipräsidium Westhessen mitteilt, wurden im Jahr 2022 im Bereich Westhessen acht Geldausgabeautomaten aufgesprengt, bei einem weiteren wurde es versucht, aber kam es zu keiner Detonation. Fünf der angegangenen Automaten standen in Wohnhäusern. Und es geht weiter: Allein in diesem Jahr, so die Polizei, kam es bereits zu sechs Sprengungen.

„Die Täter hinterlassen völlig zerstörte Tatorte, und es ist ein großes Glück, dass es bisher im Bereich des Präsidiums noch keine Verletzten gab. Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser gefährlichen Straftaten setzt die Polizei auf umfassende Ermittlungen und wirksame Maßnahmen der Gefahrenabwehr, zum Beispiel in Form von stattfindenden Kontrollen oder durch Streifen“, heißt es in dem Text des Polizeipräsidiums Westhessen. Und weiter: „Allein werden wir als Polizei aber keinen nachhaltigen Erfolg haben. Ebenso wichtig wie die polizeilichen Maßnahmen ist die konsequente Umsetzung technischer Sicherungsmaßnahmen durch die Betreiber von Geldautomaten.“ Hier setze nun die Naspa Maßstäbe in ihren Präventionsmaßnahmen gegen Geldautomatensprenger.

In gleicher Form reagiert die Taunus Sparkasse, die viele Geschäftsstellen im Main-Taunus-Kreis betreibt. „Wir haben mit der Zentralstelle für Prävention des Landeskriminalamtes ein mehrstufiges Sicherheitskonzept umgesetzt – mit dem Ziel, unsere Standorte zu schützen. Gleichzeitig stehen wir, wie die Frankfurter Volksbank Rhein/Main, als Gründungsmitglied der im vergangenen Jahr gegründeten ‚Allianz Geldautomaten‘ im ständigen Austausch mit der Polizei und den Geräteherstellern“.

Die Naspa ergreift nach erfolgter Risikokonferenz gezielte Präventionsmaßnahmen. „So wird es uns gemeinsam gelingen, Sprengungen mit den aus der Präventionsoffensive ‚Allianz Geldautomaten‘ gewonnenen Erkenntnissen so unattraktiv wie möglich machen“, sagt Polizeipräsident Felix Paschek.

Seit Gründung der Präventionsoffensive ergreifen immer mehr Banken und Sparkassen Präventionsmaßnahmen und rüsten ihre Geldautomaten nach, um sie für mögliche Sprengversuche noch sicherer zu machen.

Bei der Bekämpfung schwerkrimineller Geldautomatensprenger, die im vergangenen Jahr zahlreiche Automaten und dabei auch Gebäude in Hessen – und auch in Kelkheim-Ruppertshain – erheblich beschädigt und zum Teil völlig zerstört hatten, setzt die hessische Polizei auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Privat- und Genossenschaftsbanken sowie den Sparkassen.

Herzstück der Allianz ist das Risiko-Identifizierungs-Tool „GLB-operativ“, dass mit Algorithmen den Raum und den Standort eines Geldautomaten hinsichtlich einer potenziellen Gefahr zur Tatbegehung bewertet.

Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Form einer sogenannten Risikokonferenz seitens der Polizei mit den Banken besprochen. Für beide Partner sind sie gleichermaßen wertvoll, um die individuellen Präventionsmaßnahmen, aber auch die Einsatz- und Fahndungskonzepte gezielt sowie wirksam ein- und umsetzen zu können.



X