Grüne fragen nach Barrierefreiheit

Hochtaunus (how). „Dass die Anfrage der Grünen nach Barrieren in den Schulen des Hochtaunuskreises seit nunmehr über zwei Jahren unbeantwortet ist, ist beschämend“, sagt der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Kreistagsfraktion, Sven Mathes.

Die Fraktion hatte am 8. Dezember 2021 eine Anfrage eingereicht, mit dem Ziel, zu erfahren, wie barrierefrei die Schulen im Hochtaunuskreis sind und an welchen Schulen Umbaumaßnahmen notwendig sind. „In der sogenannten ‚Modellregion Inklusion Hochtaunuskreis‘ ist es offensichtlich noch nicht einmal möglich, die Barrieren in den Schulen aufzulisten“, so Mathes. „Wenn Kinder im Rollstuhl unterwegs sind, müssen Türen ohne Schwellen vorhanden sein – wovon im Übrigen auch Kinder profitieren, die nur zeitweise mit einem Gipsfuß unterwegs sind.“ Dass Fragen nach barrierefreien Fluchtwegen und Sanitäreinrichtungen nicht beantwortet werden, sei ein Armutszeugnis.

„Grundlage für Barrierefreiheit ist die in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierte Forderung, dass alle Menschen das Recht haben, gleichberechtigt und ohne fremde Hilfe am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können“, so Mathes. „Die Schulen sind ein Ort des Lernens und der Bildung, des sozialen Lebens und Ort vielerlei Aktivitäten. Es muss das Ziel sein, dass alle Bereiche für alle Kinder und Jugendliche zugänglich und nutzbar sind.“ Eigentlich, so Mathes, müsste es längst einen Maßnahmenplan geben, der aufzeigt, welche vorhandenen Barrieren mit welchem Aufwand und in welchem Zeitraum beseitigt werden könnte. „Uns ist bewusst, dass die Umsetzung eines solchen Maßnahmenplans dauert und nicht alle Maßnahmen sofort umgesetzt werden können, für eine Modellregionen Inklusion sollte es aber eine Selbstverständlichkeit sein, dass ein solcher Maßnahmenplan existiert“, meint Mathes.

„Es ist bedauerlich, dass man sich auf die Zusage des Landrats nicht verlassen kann, die Beantwortung der Anfrage läge bis Ende 2023 vor. Nicht einmal eine Teilbeantwortung einzelner Fragen liegt vor. So wird dieses Thema weiter verschleppt“, kritisiert Mathes. Dabei könne die Bestandsaufnahme nur ein erster Schritt sein. „Ziel muss es sein, dass Schüler alle Bereiche der Schulen nutzen können – völlig unabhängig davon, ob sie eine Beeinträchtigung haben oder nicht!“



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