Ein Haus in Strohballenbauweise

Hochtaunus (how). Das Freilichtmuseum Hessenpark im Hochtaunuskreis ist das zentrale Freilichtmuseum des Landes Hessen und präsentiert die ganze Vielfalt des Bauens, Wohnens sowie des handwerklichen, landwirtschaftlichen und häuslichen Arbeitens vom 16. Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit. In seinem Kompetenzzentrum Fachwerk arbeitet der Hessenpark daran, das Bauen mit ökologischen und natürlichen Baustoffen zu erforschen und weiterzuentwickeln sowie die Bewahrung und Weiternutzung von Fachwerkgebäuden zu propagieren.

An der musealen Arbeit sind zahlreiche Menschen mit sehr unterschiedlichen Aufgabengebieten beteiligt. Kollegen aus den Bereichen Museumsleitung, Bauwesen, Bildung und Vermittlung, Buchhaltung, Handwerk, Kommunikation und Marketing, Landwirtschaft, Personalwesen und Wissenschaft sind in mehreren Gebäuden untergebracht. Ein neues, rund 650 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäude soll es möglich machen, als Team gemeinsam und in zeitgemäßen Büros zusammenarbeiten zu können.

Das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Finanzministerium, den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) und das Freilichtmuseum Hessenpark, hat zu diesem Zweck im April 2023 einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Die Aufgabe war es, ein Gebäude in der besonders nachhaltigen Strohballenbauweise zu entwerfen. Das Gebäude soll zum Hessenpark und dem dafür vorgesehen Standort in der Nähe des Eingangsgebäudes passen.

„Energieeffizienz, Rücksicht auf das Umfeld aus historischen Gebäuden und Funktionalität sind für uns wichtige Eckpunkte“, erklärt Museumsleiter Jens Scheller. „Als Kompetenzzentrum Fachwerk ist es für uns Ehrensache, dass unser neues Verwaltungsgebäude ein Ausrufezeichen in Sachen Nachhaltigkeit setzt und die Klimaziele des Landes Hessen berücksichtigt.“ Rund fünf Monate nach dem Start des Wettbewerbs wurde am 5. September im Rahmen einer Jurysitzung die Entscheidung für das Konzept des Stuttgarter Büros Birk Heilmeyer und Frenzel getroffen. Beteiligt an der Entscheidungsfindung waren unter anderem der Aufsichtsratsvorsitzende der Freilichtmuseum Hessenpark GmbH, Staatssekretär Dr. Martin Worms vom HMdF, Museumleiter Jens Scheller und Baudirektor Karl-Hermann Krombach von der LBIH-Zentrale in Wiesbaden.

Das Konzept des Büros überzeugte das Preisgericht insbesondere durch die Eigenständigkeit des Gebäudes bei zugleich konsequenter Umsetzung der gewünschten, besonders nachhaltigen Bauweise. Der moderne Entwurf tritt in einen konstruktiven Dialog mit dem historischen Gebäudebestand des Freilichtmuseums. Die Architekten liefern zudem einen hochfunktionalen, zeitgemäßen Grundriss, der eine hohe Nutzungsqualität verspricht.

„Als Land Hessen verfolgen wir das Ziel, unsere Liegenschaften nachhaltig und zukunftsfähig zu entwickeln. Der hier geplante Neubau wird sich nicht nur optisch hervorragend in die Kulisse des Hessenparks eingliedern, sondern auch den Beschäftigten einen modernen und nachhaltigen Arbeitsort bieten. Der Entwurf erfüllt die an ihn gestellten Anforderungen vorbildlich“, sagt Finanzstaatssekretär Worms. Aus Sicht von Baudirektor Karl-Hermann Krombach stellt das Konzept des ersten Preisträgers „einen zeitgemäßen Brückenschlag zwischen den historischen Hauslandschaften des FLM Hessenpark und einer eigenständigen, modernen Architektursprache für das neue Verwaltungsgebäude dar“.

Die Entwürfe der Wettbewerbsteilnehmer können bis zum 1. April 2024 in der Scheune aus Emstal-Sand besichtigt werden.

Preisträger des Gestaltungswettbewerbs: der Entwurf des Stuttgarter Büros Birk Heilmeyer und Frenzel. Foto: Frank Dora, Photoprop



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