Hessen (bs) – Eine Verbreitung mit Folgen: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) nimmt in Deutschland weiter zu – und wird damit zum mahnenden Beispiel für das rasante Verbreitungspotenzial von invasiven Arten mit potenziell verheerenden Folgen für die heimische Artenvielfalt.
Im März wurde das Insekt von der Bundesregierung offiziell als “etabliert” in ganz Deutschland eingestuft. Diese Bewertung bedeutet, dass sie sich dauerhaft in bestimmten Regionen angesiedelt hat, sie bislang aber noch keineswegs flächendeckend verbreitet ist. In Deutschland gilt sie insbesondere in Westdeutschland als etabliert.
Gefahr für die Honigbiene
Mit der Umstufung entfällt die behördliche Bekämpfungspflicht. „Vespa velutina steht nicht zufällig auf der EU-Liste invasiver Arten – sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie eingeschleppte Arten heimische Ökosysteme gefährden und zeigt exemplarisch, wie unaufhaltsam sich manche Arten ausbreiten können, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird“, betont NABU-Insektenexpertin Dr. Laura Breitkreuz. „Hornissen jagen mit hoher Effizienz Honig- und Wildbienen sowie andere Insekten. Weil die Völker der Asiatischen Hornisse besonders groß sind, kann sie lokal Bestände massiv dezimieren. Dazu kommen dokumentierte Ernteverluste in Südeuropa, etwa durch das Anfressen von Früchten.“
Was tun bei einer Sichtung?
Der NABU mahnt zu einem besonnenen Umgang mit der Asiatischen Hornisse. Während sie effektiv bekämpft werden muss, darf dies nicht zu einer grundlosen Angst vor Hornissen führen. Die heimische Europäische Hornisse spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem und steht unter Schutz. Um Panikmache zu vermeiden, braucht es fundierte Informationen und durchdachte Strategien.
Die besonders geschützte Europäische Hornisse wird oft irrtümlich für Vespa velutina gehalten. Im Gegensatz zur Europäischen Hornisse, die braune Beine hat, erkennt man die Asiatische Hornisse an ihren gelben Füßen – ein wichtiges Merkmal, um Verwechslungen zu vermeiden.
Fund melden
Sichtungen sollten umgehend an die zuständigen Behörden oder Meldeplattformen der Bundesländer weitergeleitet werden. Nester sollten nur von Fachleuten entfernt werden. Die Tiere reagieren aggressiv, wenn ihr Nest gestört wird. Kontakte vermittelt der NABU oder die Untere Naturschutzbehörde. Hilfreiche Erkennungsmerkmale und Meldeplattformen gibt es hier: www.NABU.de/Asiatische-Hornisse