Karl Ruben unterrichtet Kampfkunst

Lehrgangsleiter Karl Ruben (r.) zeigt einen Wurf aus dem Sitzen mit Abteilungsmitglied Josef Chovanec. Foto: Klaus Meßlinger

Hochtaunus (how). Ein scharfes Schwert schneidet mühelos, und ebenso mühelos sollen die Techniken der gewaltfreien Kampfkunst Aikido gelingen. Beim seinem Lehrgang auf Einladung des TV Weißkirchen zeigte Seminarleiter Karl Ruben, welche Herausforderungen sich Angreifer und Verteidiger stellen müssen, wenn sie das Holzschwert führen, und wie sich das auf die waffenlosen Aikido-Techniken übertragen lässt. Der Berliner Lehrer traf in der Turnhalle der Landgraf-Ludwig-Schule in Bad Homburg auf ein begeistertes Publikum, das aus ganz Deutschland angereist war, um trotz der hohen Temperaturen konzentriert zu üben.

Aikido baut auf dem Wissen der Samurai auf, und dazu gehört auch der Schwertkampf. Obwohl die Waffe heute keine praktische Bedeutung mehr hat, sind Schwertformen ein Schlüssel zu den Techniken der gewaltfreien japanischen Kampfkunst, da sie ein Gefühl für den richtigen Abstand, die richtige Position und den richtigen Moment vermitteln. Ganz entscheidend ist dabei, dass die Übenden lernen, das schwere Holzschwert entspannt zu führen, in jedem Moment technisch präzise und wachsam zu agieren. Welche Vorteile man durch diese Vorbereitung beim Übergang zu den waffenlosen Techniken hat, zeigte Karl Ruben eindrucksvoll anhand einer Reihe von Beispielen, bei denen auch der „freie Fall“ gemeistert werden musste.

Karl Ruben ist Träger des 4. Dan des internationalen Aikikai-Verbands und betreibt in Berlin zwei eigene Aikido-Dojos. Er begann bereits im Alter von 13 Jahren mit dem Training und lernte bei den weltweit angesehensten Lehrern. Er praktiziert ein dynamisches, leidenschaftliches und präzises Aikido, in dessen Mittelpunkt die Suche nach einer gemeinsamen Bewegung beider Partner steht. Da er gerne mit einer höheren Frequenz arbeitet, liegt ein Schwerpunkt seines Unterrichts auf einer durchdachten Fallschule.

„Wir sind sehr froh, dass Karl Ruben nun schon zum fünften Mal unserer Einladung gefolgt ist“, sagt Klaus Meßlinger, Leiter der Aikido-Abteilung des TV Weißkirchen. „Mit dem Seminar hat er uns ein paar sehr anspruchsvolle Aufgaben gestellt, an denen wir noch lange arbeiten werden.“ Die Teilnehmer – davon mehr als ein Drittel Frauen – übten mit großer Begeisterung und genossen es sichtlich, ihre Grenzen auszuloten, denn viele der Techniken erforderten ein hohes Maß an Konzentration und Körperbeherrschung.

Der reguläre Aikido-Unterricht des TV Weißkirchen findet montags von 18.30 bis 20.30 Uhr in der Landgraf-Ludwig-Schule in Bad Homburg, donnerstags von 20 bis 22 Uhr und sonntags von 18 bis 20 Uhr im Vereinsheim des TV Weißkirchen statt. Für ein kostenfreies Probetraining reichen eine lange Jogginghose und ein T-Shirt, geübt wird barfuß. Weitere Informationen finden sich im Internet unter http://taunus-aikido.de.



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