Kein weiterer Lockdown mehr mit Volker Bouffier

Ministerpräsident Volker Bouffier wird von Valentina Scheu, Geschäftsführerin der IHK im Büro Bad Homburg, am Dienstwagen abgeholt.Foto: js

Bad Homburg (js). Das Mantra vom ewigen Wachstum, am Ende stand es auch bei diesem sommerlichen Empfang in der Orangerie des Kurparks im Mittelpunkt. Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt (IHK) hatte geladen, das Thema „Wirtschaft trifft Politik“ hatte die Richtung vorgegeben. Es war ein lauschiges Treffen bei bestem Sommerabendwetter am Rand des schönen Kurparks, perfekt für einen positiven Blick in die Zukunft nach Corona. „Wir kommen bald raus aus der Krise“, prophezeite Gastgeber Ulrich Caspar optimistisch, der Präsident der IHK Frankfurt, der Gäste aus dem Hochtaunus- und dem Main-Taunus-Kreis begrüßen konnte. Stargast des Abends zwischen den Vorab-Häppchen und dem späteren Grill-Menü: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Eine knappe halbe Stunde hatte er mitgebracht, dann musste er weiter zum Wahlkampf ins Usinger Land.

Mit doppeltem Ausrufezeichen und viel Beifall bedacht Bouffiers Kernsatz: „Mit mir wird es in Hessen keinen Lockdown mehr geben.“ Das innerliche Aufatmen bei den Protagonisten aus Politik und Wirtschaft war fast spürbar unter dem schützenden Vordach der Orangerie auf der Promenadenseite des Parks. 25 Tage vor der Bundestagswahl hatte Bouffier Botschaften, die bei den Unternehmern und Hoteliers, bei den anwesenden Bürgermeistern, Landräten, Vertretern von Aktionsgemeinschaften der Händler, bei Geschäftsleuten und Großlandwirten und Abgesandten der großen und kleinen Politik positiv aufgenommen wurden. Dass das Land „alles in allem gut durchgekommen“ sei durch „eineinhalb Jahre Krisenmanagement“. Bouffier: „Wir haben geliefert, Sie müssen auch liefern. Und: Wir brauchen ein Grundvertrauen in dieser Transformationsgesellschaft.“ Um die Herausforderungen der Zeit zu meistern, brauche es nun „vernünftige Optimisten, denn Zukunft wird nicht mit Verweigern gestaltet“. Klare Botschaft des Ministerpräsidenten: „Ohne wirtschaftliches Wachstum wird es nichts, wir müssen ein starkes Industrieland bleiben. Klimaschutz klingt gut, ist aber allein keine Lösung. Wir brauchen Regeln, aber weniger, wir brauchen Effizienz, aber schneller.“

Vor dem „Landesvater“ hatte IHK-Präsident Ulrich Caspar auf das Gebot der Zeit hingewiesen und den damit verbundenen Handlungsbedarf auch im Hochtaunus und in Main-Taunus angesichts der aktuellen Entwicklungen für die Nach-Coronazeit. Nach all den Klagen aus der Zeit des Krisenmanagements hörte sich auch Caspars Zwischenbilanz moderat an. Kaum ein Land habe die Krise bisher so gut und professionell bewältigt, „unterm Strich stehen wir gut da, wir können stolz sein“. Gleichwohl müsse das wirtschaftliche Denken modifiziert werden. „Der Wunsch wieder dort zu produzieren, wo auch die Absatzmärkte sind, hat zugenommen“, sagte Caspar. Dies müsse auch in der Metropolregion Frankfurt RheinMain ermöglicht werden. „Wir brauchen eine Willkommenskultur für industrielle Ansiedlungen.“ Eine Forderung, die sich an die Politik richtet, mehr Bauland für Industrie und Gewerbe sei notwendig für Investitionen in Zukunftstechnologien.

Gleichzeitig müssten die Menschen aufgerufen werden, lokale Geschäfte und Gastronomie zu nutzen, um das Leben in Innenstädten und Ortskernen zu unterstützen. Da sind sich Caspar und Landrat Ulrich Krebs einig. Die aktuelle Aktion „Heimat shoppen“ von der IHK im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis sei dafür eine gute Werbung gewesen. „Wir werden alles tun für die Gastronomie“, versprach Krebs. „Urlaub in der Heimat lohnt sich, Kurzurlaub im Taunus ist chic.“ Könnte sogar noch cooler werden, wenn eine Idee verwirklicht würde, die „keine Spinnerei des Landrats“ sei, so Krebs. Der Traum von der Seilbahn über die Taunushöhen „könnte uns helfen und Zukunft haben“. Der Landesvater lächelte milde und entschwand mit Gefolge in zwei schweren Dienstwagen zum Wahlkämpfen in Richtung Usinger Land

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