Klausurtagung der GRÜNEN: Verlässlicher ÖPNV statt überzogener Großprojekte

Hochtaunus (kw) – Die GRÜNE Kreistagsfraktion im Hochtaunuskreis hat sich auf ihrer Klausurtagung intensiv mit der Zukunft des ÖPNV befasst. Zu Gast war der Leiter des Verkehrsverbands Hochtaunus (VHT), Frank Denfeld, der wertvolle Einblicke in die komplexen Verflechtungen zwischen VHT, RMV sowie Land und Bund gab.

Dabei waren sich alle einig: Der Hochtaunuskreis braucht zuverlässige Bahnen und Busse und attraktive Verbindungen. Schülerinnen und Schüler wollen pünktlich zur Schule, Berufstätige brauchen regelmäßige und zuverlässige Verbindungen vom Hochtaunuskreis nach Frankfurt oder ins Umland, Barrierefreiheit an Bus- und Bahnstationen werden von allen geschätzt, aber gerade von denjenigen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, zwingend benötigt.

Die GRÜNEN fordern zuverlässige Bus- und Bahnverbindungen statt jahrelanger Verzögerungen durch überdimensionierte Projekte. „Wir alle brauchen Busse und Bahnen – zuverlässig und attraktiv“, so Fraktionsvorsitzende Patricia Peveling.

Die massive Kostensteigerung bei der S5-Elektrifizierung von 20 auf über 200 Millionen Euro wurde ebenfalls thematisiert. Hieran zeigt sich, wie die Schiene in den Zeiten von CSU-Verkehrsministern kaputtgespart wurde, denn wichtige Infrastrukturanpassungen haben mit zu der Kostenexplosion geführt. „Weil die Schiene über Jahrzehnte vernachlässigt worden ist, wurde aus einer einfachen Elektrifizierung ein gigantischer Neubau. Die Leidtragenden sind die Menschen im Usinger Land, die längst ohne Umsteigen nach Frankfurt fahren könnten“, betont Horst Burghardt.

„Wir plädieren dafür, frühzeitig mit der Umsetzung in kleinen, realisierbaren Schritten zu beginnen, anstatt Vorhaben über Jahrzehnte hinweg durch ausufernde Planungen zu verzögern und immer größer zu machen“, betont die GRÜNE Fraktionsvorsitzende Patricia Peveling. „Die Nutzung von Bussen und Bahnen muss schnellstmöglich so attraktiv werden, dass das Chaos der letzten Monate mit der Taunusbahn in den Hintergrund gerät.“

Neben der S5 fordern die GRÜNEN:

• Bessere Verlässlichkeit der Taunusbahn

• Einsatz von Elektrobussen in geeigneten Gemeinden

• Engere Taktung und bessere Anbindung ländlicher Gebiete

Kritisch sehen die GRÜNEN die Finanzierung des Landes, das pauschal 10 % Zugausfälle einplant. „Eine Finanzierung, die darauf aufbaut, dass 10 Prozent der Züge ausfallen, ist kein Anreiz, etwas zu verbessern, sondern schreibt den schlechten Status quo fest. Wir wollen Anreize, dass die Züge nicht ausfallen und pünktlich ankommen“, so Patricia Peveling und Horst Burghardt.



X