Hochtaunus (how). Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die Krebserkrankung Nummer eins. Pro Jahr werden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bundesweit etwa 63 400 Neuerkrankungen diagnostiziert. Patienten aus dem Hochtaunuskreis müssen nicht mehr weit fahren, um im Fall einer Erkrankung medizinisch optimal versorgt zu sein. Sie haben mit der Klinik für Urologie eine spezialisierte Anlaufstelle vor der Haustür.
Etwa 2000 Patienten werden pro Jahr in der Klinik behandelt, die sich unter der Leitung von Chefarzt Dr. Jon Jones als urologisches Kompetenzzentrum etabliert hat und zertifiziertes Prostatazentrum ist. Sie ist spezialisiert auf Prostatakrebserkrankungen und gutartige Prostataerkrankungen. „Wir haben einen engagierten Chefarzt, der die Urologie zu einem wichtigen Zentrum des Fachgebiets in der Region gemacht hat. Das war natürlich ein längerer Prozess, der insgesamt darauf abzielte, zufriedene Patienten zu haben, die uns gerne weiterempfehlen“, freut sich Klinik-Geschäftsführerin Dr. Julia Hefty.
„Zu verdanken ist dies dem sehr guten Team, das wir hier aufgebaut haben – sowohl auf ärztlicher als auch auf pflegerischer Seite“, nennt Chef-Urologe Jones die Eckpfeiler dieses Erfolgs. Erkrankungen der Prostata sind nur ein Teil des umfangreichen Leistungsspektrums der Klinik, das sämtliche Erkrankungen der Urologie umfasst. Dazu gehören neben der umfassenden Diagnostik und Behandlung aller urologischen Tumorerkrankungen auch sogenannte Volkskrankheiten wie gutartige Prostatavergrößerung, Nieren- und Blasensteine oder Störungen der Harnwege.
Zur Diagnose von Prostatakarzinomen setzt das Urologie-Team seit Kurzem auf die sogenannte Fusionsbiopsie. Ein Verfahren, das zugleich schonend für den Patienten ist und bei dem mit hoher Treffsicherheit winzige krebsverdächtige Gewebeanteile im Frühstadium erkannt werden können. Dabei arbeiten Urologen und Radiologen Hand in Hand. Stellt der Urologe durch die Untersuchung und Labordiagnostik den Verdacht auf Prostatakrebs fest, wird zunächst eine sogenannte multiparametrische MRT (Kernspinaufnahme) gemacht. Diese Untersuchung ist nicht-invasiv, schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung für den Körper. „Die Nachweisempfindlichkeit liegt bei über 85 Prozent und ist damit doppelt so hoch wie bei den ultraschallbasierten Verfahren oder zu der herkömmlichen Gewebeentnahmen der Prostata (Prostatabiopsie)“, nennt Dr.Jones die Vorteile dieser Behandlung. Genauso schonend und effektiv ist das Laserverfahren zur Behandlung von Steinen, das nun etabliert wurde. Rekonstruktionen, also wiederherstellende Maßnahmen, an den ableitenden Harnwegen wie Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre sowie des Penis sind ein weiteres Spezialgebiet des Teams.
„Wir können jedem Patienten eine maßgeschneiderte Therapie anbieten, mit großen offenen, endoskopischen oder filigranen minimal-invasiven Methoden wie der Da-Vinci-Technologie. Dadurch lassen sich komplexe Operationen schonend durchführen. Die Patienten sind sehr schnell wieder auf den Beinen und müssen nur wenige Tage im Krankenhaus bleiben“, beschreibt der Chefarzt die Vorteile der neuen Verfahren.
Privatdozent Dr. Jon Jones (52) wurde in Rumänien geboren und wuchs in Frankfurt auf, wo er nach dem Besuch des Lessing-Gymnasiums an der Goethe-Universität Medizin studierte und promovierte. Den Grundstein für seine Habilitation legte er während eines Studienaufenthalts an der Harvard Medical School in Boston. Danach arbeitete er als Oberarzt an den Unikliniken Frankfurt und Mainz, bevor er 2010 die Leitung der Klinik für Urologie in Bad Homburg übernahm. Jon Jones lebt in Frankfurt und hält sich in seiner Freizeit mit Wassersport und Laufen fit.