Motorradverkehr – Polizei ergänzt Kontrollen mit präventiven Aktionen

Hochtaunus (kw) – Um in der Motorradsaison 2021 einem weiteren Anstieg von Verkehrsunfällen mit schwerstverletzten oder gar getöteten Motorradfahrern entgegenzuwirken, wurde im Polizeipräsidium Westhessen die Arbeitsgruppe Bike, kurz AG Bike, eingerichtet. Diese ist als Fachgruppe unter anderem mit der Planung und Durchführung von Verkehrskontrollen beauftragt.

Insbesondere auf den stark frequentierten Schwerpunkt- und Nebenstrecken innerhalb der Polizeidirektionen Rheingau-Taunus und Hochtaunus wurden verstärkt polizeiliche Zweiradkontrollen durchgeführt, bei denen die Beamten neben der Geschwindigkeit auch gezielt technische Veränderungen und Manipulationen an Krafträdern ins Visier nahmen. Diese haben neben Sicherheitsmängeln regelmäßig auch eine erhöhte Lärmemission sowie einen zu hohen Abgasausstoß zur Folge. Von April bis Juni 2021 wurden im Polizeipräsidium Westhessen an 64 Kontrolltagen knapp 2.000 motorisierte Zweiräder kontrolliert. In 723 Fällen wurden Ordnungswidrigkeiten, in 101 Fällen Straftaten festgestellt und konsequent verfolgt. Festzuhalten bleibt, dass sich auch dieses Jahr der größte Teil der Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer verkehrs- und regelkonform verhält und oft selbst das szeneinterne Fehlverhalten missbilligt.

Lärm vemeiden

Jedoch verursachen nicht nur technische Veränderungen oder Verschleiß an der Auspuffanlage eines Fahrzeugs Lärm. Auch die Fahrweise ist entscheidend. So kann mit jedem Fahrzeug, welches in einem höheren Gang bewegt wird, die Lärmverursachung reduziert werden. Das weiß vor allem die Anwohnerschaft von kurvenreichen und landschaftlich attraktiven Strecken zu schätzen. Daher der polizeiliche Appell: Hände weg von lärmfordernden Veränderungen an Fahrzeugen und Rücksicht nehmen! Untertouriges Fahren ist einfach leiser und kommt besser an. Mit der Präventionskampagne „Du hast es in der Hand - überlasse nichts dem Unfall“, appelliert die Polizei Hessen in gleichem Sinne an die Eigenverantwortung der Bikerinnen und Biker sowie an die Rücksichtnahme der

Autofahrerinnen und Autofahrer aufgrund des hohen Unfall- und Verletzungsrisikos.

Um die Unfallgefahren zu reduzieren, konzentrieren sich die Beamten der AG Bike jedoch nicht nur auf die Motorradfahrer, die sich nicht an die Regeln halten. Im Rahmen einer polizeilichen „Biker Safety Tour“ wurden bereits zwei Mal Gruppen mit jeweils zehn Personen auf ihren Motorrädern durch erfahrene Polizeimotorradfahrer rund um den Feldberg geführt.

Zuvor hatten sich die Bikerinnen und Biker online beim PP Westhessen für diese geführte Ausfahrt anmelden können. Während verschiedener Stopps kamen nicht nur sogenannte „Benzingespräche“ auf Augenhöhe zwischen den Beamten und den Teilnehmenden zustande. Die Polizisten gaben insbesondere Tipps und Hinweise zum Thema Sicherheit auf dem Zweirad.

Explizit wurden Gefahrenstellen angefahren und aufgezeigt sowie Unfallschwerpunkte und -ursachen erläutert. Auch die Lärmvermeidung wurde in diesem Rahmen thematisiert. Durch die ebenfalls an der Aktion beteiligte Motorradstaffel des Malteser Hilfsdienstes aus Kelkheim gab es zudem hilfreiche Tipps, etwa zum Thema Erste Hilfe und dem Verhalten bei Verkehrsunfällen.

Herbstaktionen

Für das zweite Halbjahr 2021 sind ebenfalls nicht nur Kontrollaktionen geplant, auch die gut angenommene „Biker Safety Tour“ findet eine Fortsetzung. Diesmal geht die Tour – ausgehend von Rüdesheim – über die beliebten Strecken im Rheingau. Die Anmeldemöglichkeit ist auf der Internetseite der Polizei Hessen sowie dem Facebook-Auftritt des Polizeipräsidiums Westhessen zu finden.



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