Naas und Herbold als Direktkandidaten

Hochtaunus (how). Der Kreisverband Hochtaunus der Freien Demokraten hat in seiner Mitgliederversammlung in der Taunushalle Oberstedten die Direktkandidaten zur Landtagswahl 2023 aufgestellt. Mit großer Stimmenmehrheit der zeitweilig über 70 anwesenden Mitglieder wurden Philipp Herbold (Bad Homburg) für den Wahlkreis 23 (Hochtaunus I) und Dr. Stefan Naas (Steinbach) für den Wahlkreis 24 (Hochtaunus II) nominiert. Ersatzkandidatinnen sind Rechtsanwältin Ulrike Schmidt-Fleischer (Wehrheim) und Bankerin Monika Brauer (Oberursel). 

Der Jurist Herbold ist 39 Jahre alt und beruflich als Fachbereichsleiter bei der Kreisstadt Hofheim am Taunus beschäftigt. In seiner Vorstellungsrede spannte er den Bogen von der kommunalen Welt zur Landespolitik: „Ein großer Teil der Entwicklungen in den Kommunen ist durch landespolitische Entscheidungen geprägt. Vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, wie sehr das Land direkt und indirekt Einfluss auf ihr Leben am Ort nimmt. Deshalb sind eine auskömmliche Finanzausstattung und vernünftige Vorgaben durch Hessen so wichtig.“ Im Rahmen der Coronapandemie hätten handwerklich schlechte Verordnungstexte den Kommunen das Leben erschwert und für Kopfschütteln bei den Bürgern gesorgt. So vereitle man Akzeptanz von Maßnahmen und provoziere Widerstand. „Ob in der Gesundheitspolitik, der Justizverwaltung oder den Handlungen der Landesbehörde Hessen Mobil – überall ist im Regierungshandeln noch deutlich Luft nach oben. Hessen kann mehr!“, sagte Herbold. 

Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Naas wurde vom Vorstand der FDP Hessen als Spitzenkandidat für die Hessische Landesliste zur Landtagswahl nominiert, gewählt wird diese auf dem Parteitag am 3. Dezember in Wetzlar. Die FDP möchte wieder Verantwortung in Hessen übernehmen und an der nächsten Landesregierung beteiligt sein. Stefan Naas ist daher auch Bewerber um einen Ministerposten. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion zeigte sich in seiner Vorstellungsrede angriffslustig: „Hessen wird weit unter Wert regiert, deshalb muss Schwarz-Grün abgelöst werden. Der Wirtschaftsminister hat in neun Jahren Amtszeit nur vier Kilometer Bahnschiene, nur 30 Kilometer neue Radwege und schon gar keine Straßen gebaut. Und das im Transitland Hessen, das von seiner guten Lage lebt! An Hessen führt kein Weg vorbei: Das ist für viele Menschen heute eher eine Drohung. Aber auch für Hessens Wirtschaft tut dieser Minister viel zu wenig. Man hat ihn noch nie an einem Werkstor im Dialog mit Beschäftigten gesehen. Auch Bäcker und Metzger, die ganz besonders unter den drastisch steigenden Energiepreisen leiden, werden ignoriert. Das habe ich in unzähligen Treffen von den Betrieben bestätigt bekommen.“

Die Regierungsbilanz sei auch sonst miserabel, die IAA ging für Frankfurt und Hessen verloren, Mehrfach habe die Regierung die Verfassung gebrochen durch Verfassungswidrige Haushalte und die verfassungswidrige Besoldung der Beamten.

„Ich möchte Spitzenkandidat werden, um Wirtschaft und Infrastruktur in Hessen wieder den Stellenwert zu geben, den sie verdient haben. Dafür braucht es einen klaren marktwirtschaftlichen Kompass statt Ideologien. Das gilt zum einen aufgrund der aktuellen Krisen, zum anderen, weil die amtierende Landesregierung diese Themen sträflich missachtet“, kündigte Naas an. „Eine leistungsfähige Wirtschaft ist der Motor für eine ganze Region, für ein ganzes Bundesland. Dazu gehören klassische Unternehmen gleichermaßen wie der Frankfurter Flughafen als Jobmaschine Nummer eins und Start-ups, die mitunter neue und kreative Geschäftsmodelle haben.“  

Die Liberalen wählten in ihrer Mitgliederversammlung auch turnusgemäß einen neuen Kreisvorstand. Philipp Herbold (Bad Homburg) wurde dabei mit großer Mehrheit im Amt des Kreisvorsitzenden bestätigt. Seine Stellvertreter sind Ascan Iredi (Königstein), Katja Adler (Oberursel) und Dr. Stefan Naas (Steinbach). Ulrike Schmidt-Fleischer hatte aus beruflichen Gründen nicht mehr für ein Stellvertreteramt zur Verfügung gestanden. Den Vorstand komplettieren Ulla Nüsken (Schatzmeisterin), Dr. Rudolf Pietzke (Europabeauftragter), Tim Hordorff (Erster Beisitzer) und als weitere Beisitzer Dagmar Reuter, Klaus Schumann, Tanja Kaspar, Fabian Höhn, Dr. Bernd Büchner, Dr. Olaf Schmitt, Götz Rinn, Dr. Dr. Martin Kirstein, Björn Resch und Gerhard Brähler. 

Mit Stimmenmehrheit nominiert: Dr. Stefan Naas (l.) und Philipp Herbold. Foto: FDP



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