Neun neue Uhrmachermeister

Hochtaunus (how). Mitte März war der letzte Tag der Meisterprüfung an der Hessischen Uhrmacherschule, und nun steht fest: Nach 20 Monaten Vorbereitungskurs gibt es neun neue Uhrmachermeister. Der Fachunterricht fand in Theorie und Praxis nach der Uhrmachermeisterverordnung statt. Die Prüfung wurde von der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main abgenommen. Die Teilnehmer kamen nicht nur aus Hessen, sondern auch aus drei benachbarten Bundesländern. Jede der Uhrmacher hatte eine kleine Tischuhr zu bauen, für die dann während der Prüfung diverse Teile anzufertigen waren. Auch an einer mechanischen Armbanduhr wurde unterrichtet und geprüft.

Die Hessische Uhrmacherschule ist einer der wenigen Orte in Deutschland, an dem Meisterkurse im Uhrmacherhandwerk angeboten werden. Die Weiterbildung findet berufsbegleitend an einem Tag pro Woche statt. Außer Meister- und Restauratorenkursen werden auch zahlreiche Seminare für Fachpraktiker und interessierte Laien angeboten. Die Schule trägt zu Ehren ihres Gründers auch den Namen „Karl Geitz Schule“. Sie erhält keinerlei öffentliche Mittel, sondern wird von einem gemeinnützigen Förderverein getragen und ist auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen.

Die Hessische Uhrmacherschule ist im Haus aus Rörshain am Marktplatz des Hessenparks untergebracht. Mit der aus Groß-Umstadt versetzten Turmuhrenwerkstatt Ritzert und der Turmuhrendauerausstellung im Haus aus Laubach ist im Freilichtmuseum ein thematischer Schwerpunkt rund um die Uhrmacherei entstanden. Seit 2019 beherbergt das Haus aus Rörshain auch eine Uhrmacherwerkstatt. Die Uhrmacher im Hessenpark führen Reparaturen an Großuhren aller Art durch, der Schwerpunkt liegt dabei auf historischen Zeitmessern. Außerdem können hier Zahnräder und komplette Uhren gefertigt werden.

Passend zum Abschluss des Meisterkurses teilte die Deutsche Unesco-Kommission und die Kultusministerkonferenz mit, dass das Uhrmacherhandwerk in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen wurde.

Blick in die Werkstatt der Uhrmacher im Hessenpark. Foto: Oliver Hambel



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