Hochtaunus (fch). Tom Parker, Schüler der Qualifikationsphase 1 des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums (KFG), ist zum Sprecher des Kreisschülerrats des Hochtaunuskreises gewählt worden. Im Interview berichtet der 16-Jährige, wie es dazu kam und welche Aufgaben und Ziele er hat.
Sie kommen aus Bad Homburg?
Tom Liam Parker: Ich bin in Bad Homburg geboren. Aufgewachsen bin ich in meinem Wohnort Usingen-Eschbach.
Welche Hobbys haben Sie?
Tom: Ich bin oft mit meinem Mountain-Bike im Taunus unterwegs, arbeite gern handwerklich und bin ein begeisterter Hobbygärtner. Ich habe mir einen Nutzgarten angelegt, in dem ich vergangenen Sommer Erd- und Himbeeren, Melonen, Salat und Kräuter angebaut und geerntet habe. Ich freue mich auf die kommende Gartensaison.
Welche Schulen haben Sie besucht?
Tom: Erst die Buchfinkenschule in Eschbach. Nach meiner Grundschulzeit bin ich aufs KFG nach Bad Homburg gewechselt.
Wer gehört noch zum Kreisschülerrat?
Tom: Stellvertretende Kreisschulsprecher sind KFG-Schulsprecher Marc Schumacher aus der E-Phase und Ajay Brar von der Feldbergschule in Oberursel.
Welche Voraussetzungen bringen Sie für ihr neues Amt mit?
Tom: Ich war in der achten Klasse Klassensprecher und bin jetzt Kurssprecher des Chemie-Leistungskurses. Meine Leistungskurse sind Chemie, Politik und Wirtschaft.
War die Bewerbung als Mitglied des Kreisschülerrats Ihre Idee?
Tom: Mein PW-Leistungskurslehrer Dr. Hans-Jürgen König hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, dort zu kandidieren.
Haben Sie bereits zuvor Erfahrungen im Kreisschülerrat gesammelt?
Tom: Ja, in der E-Phase 2019 war ich stellvertretender Delegierter. Im Schuljahr 2020/21 wurde ich als Kurssprecher vom KFG-Schülerrat in den Kreisschülerrat als Delegierter entsandt.
Wie viele Delegierte aus wie vielen Schulen sind dort vertreten?
Tom: Im Kreisschülerrat sind 20 Schulen vertreten. Jede Schule entsendet zwei Delegierte.
Wie wurden Sie gewählt?
Tom: Die Vollversammlung fand aufgrund der Corona-Pandemie als Videokonferenz statt. Ich wurde von den 40 Delegierten einstimmig für ein Jahr zum Sprecher gewählt.
Wie wichtig ist das Amt für Schüler im Hochtaunuskreis?
Tom: Sie sind wichtig, denn sie vertreten die Interessen der Schüler gegenüber dem Hessischen Kultusministerium. Gerade während Corona ist es besonders wichtig, dass es Schülervertreter gibt. Wir haben uns am letzten Mittwoch in einem offenen Brief an den Hessischen Kultusminister Professor Dr. Alexander Lorz gewandt.
Mit welchen Themen?
Tom: Es geht vor allem um die zweite Phase des benoteten Distanzunterrichts, der angesichts der Digitalisierung in den Schulen nicht vertretbar ist. Der Austausch von Dokumenten reicht nicht aus, um neuen Stoff zu durchdringen. Er kann die direkte Kommunikation im Klassenzimmer nicht ersetzen. Viele Schüler berichten, dass sie Erklärungen und den persönlichen Austausch benötigen, um mitzukommen. Zudem sollten die Schulen den Lehrern für Distanzunterricht mit Videokonferenzen in der Schule Ausrüstung zur Verfügung stellen.
Welche Erfahrungen haben Sie im Distanzunterricht gemacht?
Tom: Es sollte mehr Videokonferenzen geben. Mir hat die Interaktion mit den Lehrern und meinen Mitschülern sehr geholfen, Rückfragen konnte man schnell und einfach klären.
Welche Forderungen hat der Kreisschülerrat?
Tom: Wir fordern einen schnelleren Ausbau von Glasfaser basierten Internetzugängen und Infrastruktur für Videokonferenzen in der Schule. Videokonferenzen sollten ein zentraler, verpflichtender Bestandteil des Distanzunterrichts werden. Wir wünschen uns eine größere Einbeziehung der Schüler- und Elternschaft bei schulischen Fragen. Obwohl ein Kommunikationskonzept mit Eltern und Schülern erarbeitet wurde, entschied sich das Land dazu, dass die Gesamtkonferenz über die exakte Ausgestaltung des Kommunikationskonzepts entscheidet. Das ärgert uns.
Solange Schülern im Distanzunterricht keine Chancengleichheit geboten werden kann, ist eine Benotung nicht sinnvoll und fair.
Was möchten Sie umsetzen?
Tom: Ich möchte den Kontakt zu Jahrgangs- und Schulsprechern im Hochtaunuskreis herstellen. Auf einer Kreisschülerrat-Website sollen auf einer SZ-Pinnwand, alle Schülerzeitungen des Kreises und Projekte aus den Schulen vertreten sein. Damit wird das Kommunikationskonzept zur Vernetzung aller Schulen verbessert. Derzeit ist es ein großes Problem, dass die Delegierten im Kreisschülerrat nicht alle Schulen erreichen konnten, da die Daten nicht aktuell sind. Wichtig ist es künftig alle Daten und Kontakte auf der Website und in der Cloud immer zu aktualisieren.