Regionale Titelkämpfe im Bad Homburger Stadion

So sieht die kostspielige Anschaffung des LA-Kreises Hochtaunus aus. Sportwart Klaus Frömel (Bad Homburg) präsentiert stolz das Gerät, das 2021 zum Einsatz kommen wird. Foto: fk

Hochtaunus (fk). Die Leichtathletik-Region „Rhein-Main“, zu der außer dem Hochtaunuskreis noch acht weitere Kreise (Frankfurt, Gelnhausen/Schlüchtern, Limburg/Weilburg, Main-Taunus, Offenbach/Hanau, Rheingau/Taunus, Wetterau und Wiesbaden) gehören, hat in ihrer jüngsten Online-Sitzung eine Reihe von Entscheidungen getroffen, die auch für die Läufer, Springer und Werfer aus den Taunus-Vereinen von Interesse sind.

Normalerweise werden die Regio-Titelkämpfe nach einem festen Rotationsplan im Wechsel an die verschiedenen Kreise vergeben. In dieser Saison wäre der Hochtaunus mit dem größten Event, den Titelkämpfen für die Aktiven und alle Jugend-Klassen, an der Reihe gewesen. Wegen der Corona-Krise konnten die in der Regel von mehreren hundert Teilnehmern besuchten Meisterschaften jedoch nicht wie geplant im Bad Homburger Stadion Nordwest durchgeführt werden. Deshalb entschied das Gremium für die Saison 2021 an den für 2020 geplanten örtlichen Ausrichtern festzuhalten. Somit soll das große leichtathletische Kräftemessen am 3. und 4. Juli 2021 dann wirklich in der Kurstadt stattfinden.

Fast alle Disziplinen werden auf der Nordwest-Anlage durchgeführt. Ausgelagert werden aus Sicherheitsgründen die Hammerwerfer. Sie können am gleichen Wochenende auf der nagelneuen Wurfanlage der HTG Bad Homburg im Niederstedter Weg mit Top-Weiten glänzen. Die Städte Gelnhausen (Vorkampf Kinder-Leichtathletik), Jügesheim (Langstaffeln) sowie Bruchköbel (Kreisvergleichs-Kampf) stehen ebenfalls weiterhin zur Verfügung, wobei hier noch keine genauen Daten für die Wettkämpfe festgezurrt werden konnten.

Neu im Team der örtlichen Ausrichter ist die Kurstadt Bad Nauheim, die am 26. oder 27. Juni die Meisterschaften in den Block-Mehrkämpfen (Schüler M/W 12 bis 15) durchführen würde. Die für den 30. Januar 2021 angedachten Regio-Hallen-Titelkämpfe (Aktive, U20, U18, U16) in Hanau wurden wegen aktuell zu hoher Corona-Werte im Main-Kinzig-Kreis vorsorglich abgesagt. Stand heute sollen die hessischen Crosslauf-Meisterschaften, am 14. Februar 2021 durchgeführt werden. Mit dem Ausrichter LC Mengerskirchen (Kreis Limburg/Weilburg) würde dann auch ein Verein aus der Region Rhein-Main für die Landesmeisterschaften verantwortlich zeichnen. Technisch ist die Region gut ausgestattet, sind alle (vier) bisher in Hessen angeschafften EDMs (Electronic Distance Measurement) doch im Umkreis von 30 Kilometern rund um Frankfurt stationiert. Eines der Geräte, die selbst gebraucht jeweils einen hohen vierstelligen Betrag kosten, steht aktuell bei Kreis-Sportwart Klaus Frömel in Bad Homburg. „Das EDM haben wir aus finanziellen Gründen zusammen mit den Kollegen des LA-Kreises Main-Taunus angeschafft. Wir planen demnächst eine gemeinsame Schulung und Einweisung, zu der wahrscheinlich auch der Kreis Wetterau dazukommt. Wir haben ja aktuell terminlich ein wenig Luft, da momentan keine Wettkämpfe stattfinden. Somit ist eine gute Planung möglich, um dann möglichst viele Interessenten schulen zu können“, so der erfahrene Funktionär aus der Kurstadt.

Zum Einsatz kommen die hochpräzisen EDMs in erster Linie zur zentimetergenauen Messung bei den „langen“ Würfen wie Hammer, Speer und Diskus. Die Erfassung der Weiten geschieht innerhalb weniger Sekunden und kann bei vorhandenen technischen Gegebenheiten auch direkt auf die Anzeigetafel übermittelt und ins Ergebnisprotokoll übertragen werden. Auf jeden Fall ist bei der Verwendung eine enorme Zeitersparnis garantiert. Bei flotter Durchführung vergehen somit vom Ende eines Wurfes bis zum Aufruf des nächsten Teilnehmers gerade einmal knapp 30 Sekunden. Die Zeiten der sehr aufwendigen mit einem per Hand auszurollenden Maßbandes neigen sich langsam dem Ende zu.

Wenn wieder möglich, könnte die LA-Region auch erneut Schulungen mit dem Schwerpunkt „Zielfoto-Auswertung“ anbieten. Ebenfalls in der Diskussion waren die Themen Einlass-Kontrollen und Hygiene-Konzepte, um Wettkämpfe einfacher und effizienter durchführen zu können. Für die sogenannten „stadionfernen Veranstaltungen“ (also in erster Linie Straßen- und Crossläufe) wurde der Wellenstart vorgestellt. Hier könnten kleine Gruppen immer mit 30 Sekunden Abstand (oder auch weniger) auf die Strecke geschickt werden. Zudem sprach die LA-Region eine Empfehlung aus, bei den Senioren-Meisterschaften die Starts in den Altersklassen M/W 50 und höher wieder zu ermöglichen. Diese waren in der 2000er-Saison auf Anweisung des hessischen Verbandes zum Schutz der Athleten (größere Wahrscheinlichkeit von Risikogruppen in den höheren Altersklassen) nicht erlaubt.



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