Regionalparkroute wird zum spannenden Erlebnispark

Kistenfahren macht Spaß.Foto: HB

Hochtaunus (HB). Das Fest auf der Regionalparkroute hat die Velozunft wieder massenhaft mobilisiert. Vergangenes Jahr wurden die Pedaltreter von einer steifen Prise ausgebremst, doch diesmal herrschte Gute-Laune-Wetter. Zwischen Steinbach und Obereschbach gab es etliche interessante Erlebnis-Stationen, an denen auch gegrillt, eingeschenkt und Blechkuchen feil geboten wurde.

Am ersten Sonntag im September wurde die Steinbachaue zum neunten Male zur Feierstation, bevor die Radfahrer die 23 Kilometer lange Strecke am Taunushang herunterstrampelten. Das Apfelweinbrückchen, der Holzsteg über das Bachbett, war am vergangenen Sonntag wieder Ziel der Routenprofis, die mit Kinderanhänger die steile Passage herunterrollten und linker Hand am Stand der Tanzgarde 09 zur Bratwurst griffen und den Äppler kosteten. Unter dem gelben Sonnenschirm am Brückenkopf brachte sich die fünfköpfige Jazzband von den „Mainhattan Dixie Chillis“ in Frühschoppenform. Alte Bekannte, die in schwarzen Hemden und roten Hosenträgern edel aussahen.

Volle Backen, aber kein Ton

Bürgermeister Steffen Bonk erzählte von seiner Kindheitserfahrung mit der Trompete: „Ich hatte volle Backen, brachte aber keinen Ton heraus.“ Das passte zur fröhlichen Stimmung in den offenen Zelten.

Derweil leuchtete auf dem rückwärtigen Wiesenstück das knallrote Spielmobil des ziemlich bekannten Abenteuerspielplatzes Riederwald auf, den die Kommune zum ersten Male bei dieser Gelegenheit engagiert hatte. Im Angebot waren Kistenrollbahn, Hüpfkissen Tellerjonglieren und diverse Brettspiele.

Am anderen Ende der Vortaunusroute liegt der Lernbauernhof Obereschbach, hinter dem sich die landwirtschaftlichen Flächen bis zur Autobahn erstrecken. Wie lange noch? Die Frage ist hoch aktuell, denn die Landwirte im Rhein-Main-Gebiet beklagen pro Tag einen Flächenverlust von einem Hektar. Die gastgebende Familie Maurer lud unter dem Motto „Midde im Feld“ zur Tierschau ein. Von den Schafen führte der Parcours zu Pferden, zum Wuzzefüttern in den Schweinestall, zum Hühnerhof und in den Kuhstall. Auf dem Erlebnispfad lagen die Hasengehege, das Bienenhaus, ein artenreicher Bauerngarten, in dem Rhabarber wächst und ein imposanter Maschinenpark. Hier draußen waren Familien genauso unterwegs wie im südlichen Bommersheim bei der Gnade Gottes. Deren Alleinstellungsmerkmal ist der mittlerweile mit Wasser gefüllte Einstieg in den früheren Grubenschacht.

Am Weißkirchener Maislabyrinth wurden Traktor-Veteranen aufgefahren und im Urselbachtal hatte der Mittelaltergarten geöffnet. Das 1,5 Hektar große Areal in Nachbarschaft der Krebsmühle ist Heimstatt des Oberurseler Mittelaltervereins Ursellis Historica, der die Sitten und Gebräuche des Mittelalters hochhält. Die Mitglieder trugen zeitgenössische Kleidung und gaben Hilfestellung beim Bogenschießen, das bei den rund 500 Tagesbesuchern besonders beliebt war. Begutachtet wurden auch die Kämpfer, die ihr Können am Nachmittag zeigten. Auch die Märchen und Mythen von Walburga Kliem fanden Gehör. Zum Beispiel die Legende von der goldenen Glocke in Oberursel.

Am Lagerfeuer, wurde ganz traditionell Stockbrot gebacken. Die Schmiede, in der sich Schatzmeister Achim Lameyer gut auskennt, blieb diesmal kalt.

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