Hochtaunus (how). Wer in der letzten Osterferienwoche auf Zeitreise gehen will, ist vom 17. bis zum 23. April im Freilichtmuseum Hessenpark genau richtig. Zu den Tagen der Schauspielführungen stehen mehrere Szenarien zur Wahl: die Märchenwelt der Brüder Grimm oder das Leben einer Hausfrau in Mittelhessen im vorigen Jahrhundert. Darüber hinaus kann man in den 1950er-Jahren auf Landbriefträger Rudi treffen oder im 19. Jahrhundert miterleben, welche Folgen die Aufhebung des Zunftzwangs für Handwerker hatte. Zeitsprünge und Mehrfach-Besuche werden dringend empfohlen.
Am Montag, 17., und Mittwoch, 19. April steht „Das bisschen Haushalt“ auf dem Programm. Eisemroth im Jahr 1956: Jeder noch so kleine Ort hat eine eigene Geschichte. Besonders wenn es um ihr Heimatdorf und dessen Vergangenheit geht, ist die rührige Frau Sommer ein wandelndes Lexikon. Sie weiß viele interessante Geschichten über das Leben auf dem Land in vergangenen Zeiten zu erzählen – und auch in Sachen Haushalt kann ihr keiner etwas vormachen. Ihre Einblicke in die Lebenswelten und Haushaltstipps ihrer Vorfahren würzt die lebensfrohe Frieda mit passenden Sprichwörtern.
Am Dienstag, 18., und Donnerstag, 20. April, lernen die Zuschauer: „Arbeit bringt Brot, Faulheit bringt Not“. Durch die Einführung der Gewerbefreiheit und die Aufhebung der Zünfte im 19. Jahrhundert verloren zahlreiche Handwerker ihren ursprünglichen Beruf. Ebenso machten sich die Neuerungen der industriellen Revolution im wirtschaftlichen Leben immer mehr bemerkbar. Von Armut bedroht, stürzen sich Stellmacher Herrmann Orth und seine Frau Elisabeth in jede erdenkliche Arbeit. Können Erfindungsreichtum und Emsigkeit die beiden vor dem sozialen Niedergang bewahren?
„Rudi, der Landbriefträger“ blickt am Freitag, 21., und Sonntag, 23. April, stolz auf seiner täglichen Postroute durch das Dorf auf die vergangenen Jahrzehnte des ländlichen Postwesens zurück. In den 1950er-Jahren neigt sich die Ära der Landbriefträger ihrem Ende zu. Die stetige Modernisierung der Deutschen Bundespost macht die Postboten auf dem Land zusehends überflüssig. Doch Rudi, ein heiterer Zeitgenosse, möchte das nicht wahrhaben.
Tief in die Märchenwelt der Brüder Grimm geht es für die Teilnehmer am Samstag, 22. April, bei der Märchenführung „Es war einmal…“. Gemeinsam lauschen sie den alten Geschichten von Zwergen, Prinzessinnen, Riesen, Fröschen und anderen wundersamen Wesen. Auf Schritt und Tritt gibt es dabei Hinweise zu entdecken. Schließlich stammen die Gebäude und Gegenstände im Freilichtmuseum aus Zeiten, in denen sich die Menschen diese Märchen erzählt haben – und noch heute erzählen, wenn sie nicht gestorben sind…
Die Führungen beginnen um 13 und 15 Uhr, Treffpunkt ist jeweils der Brunnen auf dem Marktplatz. Die Schauspielführungen sind im Eintritt inklusive.