Schneeausflügler sorgen für Chaos am Feldberg

Nach Schneefällen mit knapp 20 Zentimeter Neuschnee zieht es Menschen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet in den Taunus rund um den Großen Feldberg. Bereits früh am Morgen sind die Parkplätze voll belegt. Foto: Eifert

Hochtaunus (how). Die extremen Wetterbedingungen im Feldberggebiet mit Schneebruch, Eisschlag und umgestürzten Bäumen haben die Straßenverkehrsbehörde des Hochtaunuskreises dazu veranlasst, in Absprache mit der Landespolizei umfangreiche Straßensperrungen rund um das Feldbergareal zu verlängern. Die Ausnahmesituation vom vergangenen Wochenende wurde auf allen Behörden-Ebenen analysiert, teilt der Kreis mit.

Die langanhaltende Dürre während der Sommermonate der vergangenen drei Jahre, der Borkenkäferbefall sowie der Sturmwurf haben den Bäumen im Hochtaunuskreis stark zugesetzt und die Verkehrssicherheit erheblich gefährdet. Gerade in höheren Gebirgslagen wie auf dem Großen Feldberg hat dies fatale Folgen: Einige Bäume können dem gefallenen Neuschnee aufgrund der durch die Trockenheit geschwächten Bruchfestigkeit nicht standhalten. So brechen teils ausgetrocknete, angegriffene Äste unter der Last der schweren Schneedecke. Die umstürzenden Bäume und abbrechenden Äste werden so für Besucher des Feldberggebietes zur Lebensgefahr.

Aus diesem Grund gelten folgende weitere Sperrungen bis zunächst Freitag, 8. Januar:

- die Landesstraße L3025 ab Anschluss Eselsheck an der B 8

- die L3276 zwischen Sandplacken und Oberreifenberg

- die L3004 zwischen Oberursel-Hohemark und Sandplacken bis Schmitten, Höhe Schwimmbad.

Der Busverkehr wird ebenfalls bis 8. Januar anders geregelt: Die Linie 50 verkehrt zwischen Rod an der Weil und Arnoldshain-Hegewiese auf dem regulären Linienweg. Da die L3004 Richtung Oberursel anschließend gesperrt ist, fahren die Busse dann zurück über Arnoldshain Forsthaus, Schmitten und Dorfweil zum Bahnhof in Neu-Anspach. Die Fahrgäste können dann die RB 15 (Taunusbahn) nach Bad Homburg nutzen.

Die Linie 51 fährt zwischen Hasselbach und Oberreifenberg-Siegfriedsiedlung den regulären Linienweg. Da die L 3276 Richtung Oberursel anschließend gesperrt ist, verkehren die Busse dann zurück über Niederreifenberg, Schmitten und Dorfweil zum Bahnhof in Neu-Anspach. Die Fahrgäste können auch hier die RB 15 (Taunusbahn) nach Bad Homburg nutzen.

Die Linien 50, 51 und 57 sind im Abschnitt zwischen Bad Homburg Bahnhof und Oberursel-Hohemark eingestellt. Die Linie 57 (Feldberglinie) ist komplett eingestellt. Die Linie 80 verkehrt auf einem erheblich geänderten Linienweg, da die L3025 ab Anschluss Eselsheck an der B8 und die L3004 nach der Haltestelle Oberreifenberg-Siegfriedsiedlung sowie die L3004 gesperrt sind.

Die Busse werden von Königstein kommend über Glashütten, Oberems und Kittelhütte nach Niederreifenberg umgeleitet und fahren anschließend über Oberreifenberg-Siegfriedsiedlung, Niederreifenberg, Schmitten (Schillerstraße) und Dorfweil zum Bahnhof in Neu-Anspach.

Der Hochtaunuskreis beobachte und bewerte die Lage ständig neu und informiere bei Neuerungen umgehend die Öffentlichkeit. Der Taunus-Touristik-Service sowie der Naturpark Taunus bitten weiter zudem darum, von Spaziergängen, Wanderungen und sportlicher Betätigung im Feldberggebiet abzusehen. Die Sicherheit der Besucher könne im Augenblick auch auf den ausgewiesenen Wegen nicht gewährleistet werden. Anliegerverkehre in die Gemeinde Schmitten und die Gemeinde Glashütten und ihre Ortsteile bleiben möglich. Anwohner sollten ihren Personalausweis möglichst griffbereit haben, um sich entsprechend auszuweisen.

„Die Sperrung einer Straße für bestimmte Verkehrsteilnehmer ist ein gravierender Eingriff in den Straßenverkehr“, sagt Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr. „Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht, jedoch ist aufgrund der aktuellen Wetterlage kein Kompromiss möglich.“

Das Amt für ländlichen Raum appelliert in diesem Zusammenhang dringend an die Besucher, ihre Autos nicht auf Feldern und Äckern zu parken. Dies könne zu tiefgreifenden Schäden des Ackerbodens führen, die derzeit durch die Schneedecke nicht sichtbar seien. Auch wird gebeten, das Entsorgen von Müll, das Zuparken von Einfahrten sowie die Notdurft in freier Natur oder auf privatem Gelände dringend zu unterlassen. Die Ordnungsbehörden sind angewiesen, etwaige Verstöße konsequent zu ahnden.

Der Erste Kreisbeigeordnete weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die Feldberganrainer-Kommunen eng mit dem Kreis abstimmten. In einer Telefonschalte habe er am Montag mit Bürgermeisterin Brigitte Bannenberg (Glashütten) und dem Bürgermeistern Leonard Helm (Königstein), Marcus Kinkel (Schmitten) und Oberursels Erstem Stadtrat Christoph Fink die Lage erörtert. Man sei sich einig, dass nur mit koordiniertem Vorgehen die schwierige Lage bewältigt werden könne. „Unsere Zusammenarbeit ist seit Auftreten der Corona-Pandemie bewährt und folgt sachlichen Gesichtspunkten“, sagte Thorsten Schorr, der jeglicher Form von Aktionismus eine Absage erteilte.

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