Sechs junge Musiker bieten musikalischen Hochgenuss

Mit leidenschaftlichem Musizieren überzeugen die Laureaten des Mendelssohn-Wettbewerbs in der Englischen Kirche: Bürgermeister Meinhard Matern (l.) beglückwünscht Alisa Gartner, Linus Reul, Siana Rieck, Esko Rieck, Sophia Wohl und Ronja Theismann (v. l.). Foto: a.ber

Hochtaunus (a.ber). „Dies ist eine meiner Lieblingsveranstaltungen“, bekannte der Bad Homburger Kulturamtsleiter Dr. Matthias Setzer zu Beginn des Preisträgerkonzerts der Gewinner des Mendelssohn-Wettbewerbs. In der Englischen Kirche traten sechs junge Musiker auf, die in beeindruckender Weise zeigten, mit welcher Begeisterung Kinder und Jugendliche ihr Hobby, das Spielen von Musikinstrumenten, betreiben.

Das Konzert der Laureaten des Wettbewerbs, der nun seit 20 Jahren unter der Leitung von Nils Graf Lambsdorff im Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis durchgeführt wird, war ein musikalischer Hochgenuss. Zeigte er doch auch, wie professionell und auf welch hohem Niveau der Instrumentalunterricht an den verschiedenen Musikschulen in den Landkreisen angeboten wird.

Mit kräftigem Strich eröffnete die Bad Homburger Cellistin Ronja Theismann das Konzert mit einer Sonata von Jean Baptist Bréval – die Elfjährige, die erst seit zweieinhalb Jahren Cello spielt und bereits einen zweiten Preis im Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen hat, beherrschte den charmant-romantischen Ton und interpretierte auch das Scherzo von Carl Webster mit munterer Gestaltungskraft.

Wie einfühlsam ein Trio zusammenspielen kann, zeigten Sophia Wohl (Violine), Siana Wan Lam Rieck (Klavier) und Esko Ngo Heng Rieck (Cello), die Johann Nepomuk Hummels Trio Es-Dur interpretierten. Ein Stück aus Frank Bridges „Miniatures“ und die „Milontan“ von José Bragato begeisterten die Zuhörer in der Englischen Kirche: Keckes Spiel und eigenständige Diktion der drei Instrumentalisten, die bereits bei Landes- und Bundeswettbewerben von „Jugend musiziert“ gewonnen haben, überzeugten.

Eine Ausnahmeerscheinung unter den jungen deutschen Pianisten ist gewiss der 14 Jahre alte Linus Reul, der Schüler von Inna Brainman an der Musikschule Schwalbach ist. Sein ebenso präziser wie einfühlsamer Anschlag ließen die Waldstein-Sonate von Ludwig van Beethoven mit reifem Ausdrucksvermögen erklingen. Nach einem virtuosen und dynamischen Chopin-Stück entfachte Linus Reul, der seit 2018 Stipendiat der Internationalen Musikakademie Berlin ist und bundesweit das Publikum mit seinen Auftritten begeistert, mit dem Prelude Op 23 g-Moll von Sergei Rachmaninov ein musikalisches Feuerwerk. Der junge Mendelssohn-Preisträger erntete viel Applaus.

Die Bundespreisträgerin des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ Alisa Gartner begeisterte zum Ende des Konzerts mit einer „Romance“ von Johan Svendsen: Mit eleganter Bogenführung ließ die 17-Jährige ihr Instrument, eine zeitgenössische Violine des Geigenbaumeisters Pierre Chaubert aus Füssen, erklingen. Ein hitziges emotionales Zwiegespräch zwischen Geige und Klavier führte Alisa Gartner in „Subito“ von Witold Lutoslawski vor.

Der Bad Homburger Bürgermeister Meinhard Matern dankte Eltern und Musiklehrern für ihr unermüdliches Engagement, mit dem sie die Kinder und Jugendlichen auf ihrem musikalischen Weg begleiten. Die Stadt fördert den Mendelssohn-Wettbewerb für junge Musiker seit Jahren und stellt die Englische Kirche stets für die Austragung des musikalischen Wettstreits zur Verfügung.



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