Selzer folgt auf Bangert als DRK-Kreisgeschäftsführer

Reibungslose Übergabe im Beisein des Präsidenten Jürgen Banzer (Mitte): Heiko Selzer (l.) übernimmt zum 1. Juli von Axel Bangert (r.) die Aufgabe des DRK-Kreisgeschäftsführers. Foto: DRK-Pressestelle

Hochtaunus (how). Führungswechsel beim DRK Hochtaunus: Zum 1. Juli übernimmt der 55-jährige Usinger Heiko Selzer die Aufgabe des Kreisgeschäftsführers von Axel Bangert, der diese Position seit 2017 innehatte. Er wird dem Kreisverband auch weiterhin bei wichtigen Entscheidungen, aber auch in beratender Funktion zur Verfügung stehen. Beide arbeiten bereits seit Wochen auf einen reibungslosen Übergang hin, gilt es doch eine ganze Reihe von bereits eingeleiteten Prozessen und Projekten nahtlos weiter zu verfolgen und zu vollenden. Dazu zählt nicht nur der Bau neuer Rettungswachen, sondern auch die zukünftige Einbindung des DRK in den Bereich des Katastrophenschutzes.

Mit dem schon vor Jahren vollzogenen Umzug der Bad Homburger Rettungswache an die Hochtaunus-Kliniken mussten und müssen zur Sicherstellung der gesetzlichen Hilfsfrist von zehn Minuten mehrere Rettungswachen neu gebaut werden, wobei sich die Suche nach geeignetem Baugrund teils als schwierig erweist. Mit der neuen Wache in Köppern, dort in der August-Winter-Straße, ist der Anfang bereits gemacht, Oberursel, Neu-Anspach und Königstein stehen noch auf der Agenda. Die zweite „große Baustelle“, die von Selzer umgesetzt werden muss, ist die bereits eingeleitete Zusammenführung der DRK-Bereiche Verwaltung, Soziale Dienste und Katastrophenschutz auf einen zentralen Standort in der Justus-von-Liebig-Straße im Bad Homburger Gewerbegebiet.

Schließlich wird es Selzers Aufgabe sein, die von Bangert angestoßene Einbindung des Katastrophenschutzes in das Hilfeleistungs- und Rettungssystem des Landkreises entsprechend den gesetzlichen Vorgaben voranzutreiben. Dazu gehört auch die Schaffung adäquater Unterkünfte der Ortsvereinigungen. Bangert und Selzer sehen hier eine Zukunftsaufgabe und akuten Handlungsbedarf, gelte es doch sicherzustellen, dass das DRK seine ehrenamtlichen, den Katastrophenschutz abdeckenden Mitgliedern auch künftig an sich binden kann. Nur so und nur unter geeigneten Rahmenbedingungen könne das DRK mit seinen ehrenamtlich arbeitenden Untergliederungen auf Ortsvereinsebene den wachsenden Anforderungen auf Dauer gerecht bleiben. Bei den Bauvorhaben wird Bangert dem Kreisverband weiter in beratender Funktion zur Seite stehen.

Bangert kann auf einige große Projekte in seiner Amtszeit zurückblicken. Dazu zählen der Ausbau und der Betrieb mehrerer Gemeinschaftsunterkünfte für bis zu 700 Geflüchtete in Oberursel, Bad Homburg, Friedrichsdorf, Schmitten und Glashütten sowie der Betrieb zweier Erstaufnahmelager im Auftrag des RP Gießen in Kronberg und Neu-Anspach für bis zu 1000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine mit hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften. Bangert hat außerdem das Tätigkeitsfeld der ambulanten Pflege weiter ausgebaut, aber auch die Bewältigung und der Umgang der Coronakrise im Bereich der vom DRK betriebenen Altenwohn- und Pflegeeinrichtungen, der Kindertagesstätten, im Rettungsdienst oder in den ehrenamtlichen Strukturen der Kreisbereitschaft und des Katastrophenschutzes federführend geleitet. Der Ausbau des Hausnotrufs mit weit mehr als 2000 Kunden, die Etablierung eines dichten Netzwerks sozialer Dienste mit zahllosen niederschwelligen Förderangeboten sowie die Schaffung seniorengerechter Wohnungen zeigen nach den Worten Bangerts, „dass das Rote Kreuz weit mehr als nur Blaulicht ist“.

Das ist auch eine der Leitlinien seines Nachfolgers. Im Ehrenamt sieht Heiko Selzer das Rückgrat der Organisation. Außer vielen weiteren administrativen und organisatorischen Aufgaben will er erreichen, dass die vielfältigen Aufgaben des DRK über die rund 35 000 Rettungseinsätze im Jahr hinaus von der Öffentlichkeit intensiver wahrgenommen werden: „Die Bevölkerung hat zu großen Teilen keine richtige Vorstellung davon, was das DRK alles macht und was ohne das DRK nicht mehr funktionieren würde.“ Selzer glaubt, dass das DRK weiter zum sozialen Zusammenrücken der Generationen beitragen und so zum Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, werden kann. Gleichzeitig möchte er die Basis nach innen verbreitern und weiter intensiv für das Ehrenamt werben. Dazu gehöre auch der Austausch zwischen benachbarten Kreisverbänden, aber auch den Ortsvereinigungen untereinander: „Wir können sehr viel voneinander lernen, uns gegenseitig stützen und stärken, denn unsere Aufgaben werden mit Sicherheit nicht weniger.“



X