Mit dem Shuttlebus auf Suche nach dem Wunscharbeitgeber

Herzlicher Empfang im Bad Homburger Finanzamt: Hier begrüßen Ausbilder die Interessenten. Foto: jbr

Hochtaunus (jbr). „Auf dem Laternenfest konntet ihr nochmal richtig abfeiern und euch dann am Freitag dem Ernst des Lebens widmen“, sagte Bad Homburgs Oberbürgermeister Alexander Hetjes an die Schüler gerichtet bei der Eröffnung der 12. „Nacht der Ausbildung“. Doch nicht nur die Auszubildenden von morgen suchen nach Inspiration für einen beruflichen Lebensentwurf. In beinahe allen Branchen des Gewerbes wird händeringend nach Nachwuchs gesucht – besonders in Ausbildungsberufen. Somit bietet die ganz besondere Form der Ausbildungsmesse, bei der Firmen sich nicht etwa an einem Stand, sondern in den eigenen vier Wänden präsentieren, eine exzellente Möglichkeit, sich als Arbeitgeber vorzustellen. Arbeitnehmer hingegen können erste Ideen sammeln, wo es beruflich hingehen könnte.

Die Hotels Maritim und Steigenberger, die Hochtaunus-Kliniken und das Rote Kreuz, aber auch die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten und Finanzamt sowie zahlreiche weitere Betriebe öffneten ihre Pforten und gaben Einblick in ihren Arbeitsalltag. Vom spaßigen Empfang hin zu ernsten Beratungen über die Ausbildung: Beim Versicherungskonzern Baloise organisierten die Auszubildenden die „Nacht der Ausbildung“ selbst für ihre zukünftigen Kollegen. Ein herzlicher Empfang erwartete die Interessenten im Foyer. Wer erfolgreich auf der Carrera-Bahn drei Runden durch Kurven und Looping ohne Unfall überstanden hatte, durfte sich nicht nur über einen Preis freuen, sondern wurde auch in zwangsloser Atmosphäre zu den Ausbildungsmöglichkeiten im Haus informiert. Gerne erzählten die Auszubildenden über ihren Weg zu Versicherungskaufleuten oder in die IT. Teambuilding, Homeoffice und Corporate Benefits seien heute mit im nach Tarif vergüteten Rundum-Sorglos-Paket der Firma enthalten. Fahrtkostenerstattung und 30 Tage Urlaub inklusive.

Doch nicht nur bei Baloise werden Teamfähigkeit und ein gesundes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit großgeschrieben. In nahezu allen Betrieben, die sich am Freitagabend zwischen 17 und 22 Uhr vorstellten, fielen zuallererst die Begriffe Homeoffice und Arbeitsklima. Durchaus eine wichtige Information, denn schließlich ist freudloses Arbeiten mit schlechten Konditionen und am Wohl ihrer Mitarbeiter wenig interessierten Arbeitgebern wirklich nicht mehr en vogue.

Breit war das Spektrum der 90 vorgestellten Ausbildungen und dualen Studiengängen – so auch in den Hochtaunus-Kliniken. Nicht nur die Ausbildung zum Krankenpfleger, sondern auch zum Gesundheitskaufmann, Kaufmann für Büromanagement und handwerkliche Berufe wurden dort beworben. Die Möglichkeiten sind vielfältig, und jeder trage ein Stück weit dazu bei, dass die Kranken versorgt würden, erklärte Janet Langbächer, selbst Ausbilderin im kaufmännischen Bereich des Krankenhauses. Ebenso wichtig wie Pflegende und Bürokräfte: die Techniker. Maler, Anlagetechniker und Elektriker werden auch in Krankenhäusern wie in Bad Homburg gebraucht. „Jeder bekommt seine Chance“, betonte Stefan Haass, Anlagenmechanikermeister.

Von Fresenius zum Finanzamt

Weiter mit diversen Tüten und Geschenken der Betriebe auf der roten und grünen Route des Shuttleservices durch Bad Homburg. Hotelfach oder doch lieber Finanzamt? Während bei Fresenius die Funken flogen und experimentiert wurde, galt es in den Mauern der ehemaligen Kaserne, wo heute das Finanzamt untergebracht ist, einen Stationenlauf zu absolvieren. „Es ist ein Schritt ins Ungewisse“, tönte eine Stimme aus dem Off im extra für die „Nacht der Ausbildung“ eingerichteten Kino des Amts. Zur Filmvorstellung gab es sogar Snacks – süß oder salzig. Und trotz der Ungewissheit gaben sich die Homburger Firmen und Institutionen Mühe, den Besuchern auf Ausbildungssuche die Angst ein wenig zu nehmen.

„Für jeden gibt es eine Ausbildung, die zu ihm passt“ lautete der Tenor des Abends: Innen- oder Außendienst, am Unfallort Menschenleben retten, Urlaubern und Reisenden eine schöne Zeit bereiten, Medikamente weiterentwickeln, die Schönheit der Stadt und seiner Wahrzeichen erhalten oder am Schreibtisch mit Zahlen jonglieren – in Bad Homburg werden unterschiedlichste Profile gesucht, und jeder kann fündig werden.

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