Die „Spatzen“ haben sich in ihrem neuen Nest eingerichtet

Hochtaunus (how). Der Umzug des DRK-Kreisverbands Hochtaunus von der Kaiserin-Friedrich-Promenade in Bad Homburg ins Gewerbegebiet Justus-von-Liebig-Straße bedingte auch die Aufgabe der vom DRK betriebenen Kindertagesstätte „Spatzennest“. Jetzt traf sich das Präsidium des DRK-Kreisverbands mit Vertretern der Stadt und des Ortsbeirats Dornholzhausen zu einer Besichtigung im neuen Domizil zur offiziellen Eröffnung. Die 70 Kinder hatten mit ihren elf Erzieherinnen und den beiden Auszubildenden die Räume in der von der Stadt als Ausweichkindergarten errichteten Einrichtung an der Dornholzhäuser Straße bereits im März bezogen. „Etwas Wichtigeres als den Bau von Kindertagesstätten kann ein Gemeinwesen kaum leisten, vor allem wenn sie dann auch noch so toll ausgestattet sind“, sagte DRK-Präsident Jürgen Banzer bei der Einweihung der neuen Kindertagesstätte. Banzer dankte der Stadt, vertreten durch Stadtrat Tobias Ottaviani, dafür, dass das „Spatzennest“ als erster Nutzer des nagelneuen Kindergartens einziehen durfte. Man werde versuchen, die Kindertagesstätte innerhalb des vereinbarten Nutzungszeitraums von fünf Jahren wieder in eigene Räumlichkeiten zurückzuführen und dabei das „Bad Homburger Niveau“, von dem die Kinder in dieser neuen Kita nun profitieren, zu halten, versprach Banzer.

Stadtrat Ottaviani, der das Projekt von einer Amtsvorgängerin Lucia Lewalter-Schoor, inzwischen Vize-Präsidentin des DRK-Kreisverbands, übernommen und zum Abschluss gebracht hat, sagte, es habe wegen der Komplexität der getroffenen, partnerschaftlich geführten Vereinbarungen zwar etwas gedauert, die dabei zurückgelegten Extrameilen hätten sich jedoch gelohnt. Stadt und DRK seien einander bereits seit vielen Jahren partnerschaftlich verbunden, was sich in der Überlassung der nun mit sehr viel Leben erfüllten neuen Räume zeige, betonte Ottaviani.

Sebastian Fischer, stellvertretender DRK-Kreisgeschäftsführer, sagte, die Stadt habe den Bedarf an einer solchen Ausweicheinrichtung rechtzeitig erkannt und ein solches, pädagogisch bis ins Detail auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtetes Domizil geschaffen. Mittelfristig müssten sicher noch andere, aus den 1970er-Jahren stammende Einrichtungen modernisiert und für eine Weile ausgelagert werden, von daher sei es ein Glücksfall, dass das „Spatzennest“ die neue Kita sogar als erster Nutzer einweihen darf. Dornholzhausens Ortsvorsteherin Simone Loewen begrüßte den Einzug der „Spatzen“ in ihrem neuen Nest Dornholzhausen ebenfalls. Man sei gerne Gastgeber und freue sich schon darauf, wenn die Kinder das eine oder andere Fest im Stadtteil mitgestalten.

Natürlich hatten sich die Erzieherinnen für die offizielle Inbetriebnahme etwas einfallen lassen und einen kleinen Chor „mit Stallgeruch“ zusammengestellt: „Wir sind die DRK-Kita, hipp-hipp hurra!“ Dass sich die in drei Gruppen eingeteilten Kinder in der neuen Kita schon richtig heimisch fühlen, sieht man auch am Fuhrpark: Das weiße Bobby-Car trägt vorne auf der Motorhaube selbstverständlich bereits ein „Rotes Kreuz“…

Kita-Leiterin Gabriele Stamm und ihre Stellvertreterin Melanie Kolbe sind glücklich über die neuen Arbeitsbedingungen, die noch besser werden, wenn erst einmal das Außengelände fertig ist. Schon jetzt ist vom Balkon aus zu erkennen, dass es so manchen kommunalen Abenteuerspielplatz locker in den Schatten stellen wird. Doch auch drinnen besticht die Einrichtung mit perfekten Bedingungen. Alle Gruppenräume verfügen über einen eigenen Differenzierungsraum, im Obergeschoss befindet sich ein Ruheraum, nicht nur für die Kinder, auch für die Erzieherinnen. Anders als im alten „Spatzennest“, in dem wegen der beengten Verhältnisse in den Gruppenräumen gegessen werden musste, gibt es nun einen Speiseraum. Frisch gekocht wird in der voll eingerichteten Küche wegen des enormen finanziellen Aufwands zwar nicht, dafür bezieht die Kita ihren Mittagstisch aber in Bio-Qualität von einem örtlichen Caterer, sagt Gabriele Stamm. Genutzt wird die Küche dennoch, zur Portionierung der angelieferten Speisen, aber auch für die Gruppenarbeit, spätestens in der Weihnachtszeit beim gemeinsamen Plätzchenbacken.

Die Kapazität der Kindertagesstätte beträgt 87 Kinder, 70 sind es derzeit nur, wobei die neu eingerichtete Krippe momentan erst von zwei Kindern besucht wird, „für zehn weitere haben wir noch Platz“, freut sich Melanie Kolbe, die wie Kita-Leiterin Gabriele Sturm von der „superschönen Atmosphäre“ schwärmt.

Die beiden Leiterinnen richteten bei der kleinen Einweihungsfeier ihren Dank nicht nur an die Stadt, sondern auch an die Eltern, die beim Umzug kräftig mitgeholfen, Kisten gepackt und sogar demontierte Möbel wieder zusammengeschraubt haben.



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