Spenden schaffen „Perspektiven“

Das „AS*TRA“-Projektteam des Vereins „Perspektiven“ (v. l.): Konstanze Hacker, Mustafa Korkmaz und Projektleitung Tanja Klemt. Foto: „Perspektiven“

Hochtaunus (ow). Der Verein „Perspektiven“ leistet seit über 30 Jahren einen professionellen Beitrag zur psychosozialen ambulanten Versorgung von Menschen in Frankfurt und im Hochtaunuskreis. Bereits seit 2017 bietet er Flüchtlingen im Rahmen des Projekts „AS*TRA“ ein Hilfsangebot bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse. Seit Oktober diesen Jahres wird das Projekt durch neue Förderer finanziert.

Traumafolgestörungen können sich auf vielfältige Art zeigen. Es können belastende Symptome wie das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen, zunehmende Teilnahmslosigkeit sowie Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, anhaltende Ängste, depressive Symptomatiken, Schuldgefühle und ständige Anspannung entstehen. Die Lernfähigkeit wird beeinträchtigt. Es fällt schwerer, sich auf Neues einzulassen. Integration und das Ausschöpfen der eigenen Potentiale werden deutlich erschwert. Belastende Traumafolgen vergehen nicht von selbst. Deshalb ist es wichtig, die traumatischen Erfahrungen in das eigene Leben zu integrieren. „Perspektiven“ möchten mit den Klienten gemeinsam in entlastenden und stützenden Gesprächen Wege finden, wie sie sich selbst helfen können. Ziel ist es, Ressourcen zu stärken, Entspannungsverfahren einzuüben, soziale Teilhabe zu initiieren und wo es erforderlich ist, zusätzlich eine Brücke zur ambulanten oder stationären Therapie schlagen.

Die Fachberatungsstelle wird durch ein interkulturelles Gartenprojekt ergänzt. Der Aufenthalt und die Bewegung in der Natur sowie die Betätigung in Gärten haben erwiesenermaßen eine hohe stabilisierende, stressabbauende und heilende Wirkung. Nach umfangreicher Instandsetzung des Gartens und Anschaffung von Sitzgelegenheiten, Pavillons, Grillstelle, Sandkasten, Hochbeeten und einer Komposttoilette wurde das Gartenprojekt mit einer großen Eröffnungsfeier im Sommer 2022 eingeweiht. In diesem Jahr fand im Garten ein kunsttherapeutisches Gruppenangebot statt, das großen Anklang fand. Weitere Angebote sind in Planung.

Eine finanzielle Regelförderung durch die öffentliche Hand gab es bislang nicht. Dies bedeutete, dass das Projekt nach einer mehrjährigen Projektförderung durch Aktion Mensch und die Stiftung Flughafen Rhein-Main zum 30. Juni 2021 eingestellt werden musste. Dank einer sehr großzügigen Spende durch die Destag-Stiftung konnte die Arbeit zum 1. Oktober 2021 für weitere zwei Jahre wiederaufgenommen werden. Seit Oktober dieses Jahres wird „AS*TRA“ durch die Crespo Foundation, die Share Value Stiftung und die Deutsche Postcode Lotterie finanziert. Durch eine Aktion Mensch Förderung können zusätzlich Gruppenangebote wie Kunsttherapie, Trommelworkshop und Tanztherapie gegenfinanziert werden. Dank einer Spende durch die Alte Leipziger wird der interkulturelle Garten mit einem neuen Tor, einer Tischtennisplatte, weiteren Spiel- und Sportgeräten ausgestattet, und der Verein hat noch finanzielle Mittel für die Neubepflanzung der Hochbeete und für weitere Workshops wie den Bau eines Barfußpfads, von Insektenhotels oder Outdoor-Sitzmöbeln aus Paletten.



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