Tafel, Diakonie und Caritas stellen Hilfsprogramm auf

Dr. Tobias Krohmer, Eugenie Riffel, Claire Schäfer, Stefanie Limberg und Fabian Bocklage (v. l.) bündeln die Kräfte von der Tafel, Caritas und Diakonie, um Notleidenden im Hochtaunus zu helfen. Foto: mr

Hochtaunus (how). Die evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Diakonie und das Bistum Limburg stellen zusammen sechs Millionen Euro zur Verfügung, um Menschen in Notlagen zu unterstützen. Die vom Bund beschlossene Energiepreispauschale, die vergangenes Jahr ausgezahlt wurde, sorgte aufgrund der darauf fallenden Kirchensteuer für Mehreineinnahmen, die beide Kirchen jetzt als Hilfsgelder aufbieten.

„Es wurde entschieden, dass dieses Geld nicht bei den Kirchen bleiben soll“, begründet Dr. Tobias Krohmer, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Hochtaunus, die Entscheidung. Die EKHN und die Diakonie verteilen ihre vier Millionen Euro auf die Angebote der Diakonie und der Tafel.

Das Diakonische Werk Hochtaunus erhält aus dem Topf 67 000 Euro, mit denen es die Mittel für die allgemeine Lebensberatung aufstockt. Ziel der Lebensberatung ist es, Bedürftige nachhaltig aus ihrer Notsituation herauszubringen. Die Beratung ist ein niedrigschwelliges, kostenloses Angebot, das Notleidene in Anspruch nehmen können, auch wenn sie keiner Kirche angehören. Die Diakonie vewendet die aufgebotenen Mittel unter anderem für Hausbesuche, um Personen im Rentenalter besser erreichen zu können. Außerdem wird die Lebensberatung ausgeweitet, wie die Leiterin des Diakonischen Werks im Hochtaunus, Stefanie Limberg, bekannt gibt. „Wir werden Menschen ansprechen, die durch die Energiekrise betroffen sind, Leute, die bisher gut über die Runden gekommen sind.“

Beratung bei warmer Mahlzeit

Auch die Tafel Hochtaunus hat mit länger werdenden Schlangen vor den Ausgabestellen zu kämpfen. Durch den Ukrainekrieg sind viele Neuaufnahmen dazugekommen, momentan können nicht alle Bedürftigen versorgt werden. Im Hochtaunus unterstützt die Tafel derzeit 680 Haushalte, 260 stehen auf der Warteliste. Um mehr Menschen mit der Tafel zu erreichen, wurde in Oberursel ein neuer Ausgabetag eingeführt. Von den zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen finanziert die Tafel ein Kochprojekt und investiert 208 000 Euro. „Wir starten in Bad Homburg ein Kochprojekt. Jeden Freitag laden wir die Menschen auf unserer Warteliste zu einer warmen Mahlzeit ein“, verkündet Krohmer. Über das Kochen will die Tafel mit den Menschen ins Gespräch kommen und Beratung anbieten. Für Ukrainer gibt es ein Übersetzungsangebot. Das Projekt läuft wie die zusätzlichen Programme bei der allgemeinen Lebensberatung über einen Zeitraum von 18 Monaten. Fragen zur Lebensberatung können Interessierte unter Telefon 06172-597660 und per E-Mail an dw[at]diakonie-htk[dot]de stellen. Informationen zur Tafel stehen im Internet unter www.tafel-hochtaunus-de.

Das Bistum Limburg hat laut Fabian Bocklage, dem Referenten des katholischen Bezirks Hochtaunus, von seinem zwei Millionen Euro starken Hilfsfonds dem Caritasverband Hochtaunus 60 000 Euro für die Einzelfallhilfe zur Verfügung gestellt. Die Mittel kommen als finanzielle Soforthilfe Einzelpersonen und Familien zugute, die keinen Anspruch auf andere Förderungen haben. „Einen Antrag können alle Bürger stellen. Zu beachten ist, dass sie im Bistum Limburg leben“, erklärt Claire Schäfer, die Abteilungsleiterin für Kinder, Familien und Soziale Hilfen der Caritas Hochtaunus. Die Beantragung findet bei den Beratungsangeboten in Bad Homburg, Steinbach und Neu-Anspach statt.

Um den Antrag stellen zu können, wird ein amtlicher Lichtbildausweis benötigt. Unterlagen, die einen konkreten Bedarf aufzeigen, sind hilfreich. Außer der Soforthilfe bietet die Caritas Beratung zu gesetzlichen Ansprüchen auf Unterstützungsleistungen, hilft bei der Beantragung und begleitet langfristig in schwierigen Lebenssituationen. Termine können unter Telefon 06172-59760210 oder per E-Mail an beratung[at]caritas-hochtaunus[dot]de vereinbart werden.

Die Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands Hochtaunus, Eugenie Riffel, ist zufrieden mit den beschlossenen Hilfsmaßnahmen. „Wir sind froh, dass wir mit der evangelischen und katholischen Kirche sowie der Diakonie die Not der Menschen lindern können.“



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